Wirtschaft

Bayerns Industrie im Sinkflug: Traditionsfirmen kämpfen gegen drohendes Aus

today1. Dezember 2025

Hintergrund
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Kelheim Fibres – von der Hoffnung zum erneuten Absturz**

Noch vor wenigen Monaten herrschte beim Kelheimer Viskosehersteller verhaltener Optimismus. Nach drastischen Energiepreissteigerungen und einer vorübergehenden Insolvenzmeldung schien die Rückkehr zu einem stabilen Geschäftsmodell gelungen. Doch die Erleichterung währte kurz. Ein bereits vertraglich verbindlicher Investor zog sich zurück, offenbar weil bedeutende Kunden keine verbindlichen Bestellungen für 2026 zusichern wollten. Damit steht das fast 90 Jahre alte Traditionsunternehmen erneut vor dem Aus – und rund 350 Beschäftigte sehen einer ungewissen Zukunft entgegen.

Strukturkrise greift um sich – Bayerns Regionen geraten ins Wanken**

In Kelheim sitzt der Schock tief. Jahrzehntelang galt der Betrieb als Garant für sichere Arbeitsplätze und wirtschaftliche Stabilität. Doch das Drama um Kelheim Fibres steht stellvertretend für eine größere Entwicklung: Die bayerische Industrie steckt vielerorts in der Krise. Werksschließungen, massiver Stellenabbau und die Verlagerung von Produktion ins Ausland belasten Städte und Gemeinden. Auch Branchenriesen wie Bosch und Wacker spüren den Druck und kämpfen mit wirtschaftlichen Einbußen.

Teure Energie, komplexe Regeln – doch leise Zuversicht bleibt**

Die Gründe für die Verschlechterung der Lage sind vielfältig. Hohe Energiekosten, wachsende Bürokratie und sinkende internationale Wettbewerbsfähigkeit erschweren den Betrieben langfristige Planungssicherheit. Gleichzeitig gibt es erste politische und wirtschaftliche Signale, die Hoffnung machen: Maßnahmenpakete, Investitionsprogramme und technische Innovationen könnten den Standort Bayern künftig wieder stärken. Für manche Unternehmen könnte diese Erholung jedoch zu spät kommen.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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