Politik

Verdi setzt klare Grenze: Tarifrunde droht mit Warnstreiks im Winter

today24. November 2025

Hintergrund
share close

In der kommenden Woche beginnt die neue Tarifrunde für rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Bundesländer. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Verhandlungen schwierig werden. Verdi-Chef Frank Werneke macht unmissverständlich deutlich, dass die Gewerkschaft nicht bereit ist, unterhalb eines bestimmten Niveaus abzuschließen – und dass im Winter mit Warnstreiks gerechnet werden muss.

Gewerkschaft fordert „realitätstaugliches“ Angebot

Werneke fordert die Arbeitgeberseite auf, spätestens zur zweiten Verhandlungsrunde Mitte Januar ein konkretes und realistisches Angebot vorzulegen. Bleibe dieses aus, sieht Verdi keine andere Möglichkeit, als Warnstreiks einzuleiten. Betroffen wären dabei unter anderem Universitätskliniken, angestellte Lehrkräfte, Beschäftigte der Polizei sowie Mitarbeitende im Winterdienst.

 

Streit um Forderungen: Arbeitgeber sehen „astronomische“ SummenDie Gewerkschaften verlangen sieben Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 300 Euro monatlich. Die Laufzeit des neuen Vertrags soll zwölf Monate betragen. Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel, der für die Bundesländer verhandelt, weist diese Forderungen als „astronomisch“ zurück. Werneke betont jedoch, man werde nicht unter dem jüngsten Abschluss für Bund und Kommunen – 5,8 Prozent über 27 Monate – bleiben.

Ungewisse Einigung: Lange Verhandlungsphase erwartet

Die Gespräche starten am 3. Dezember und setzen sich Mitte Januar fort. Eine Einigung vor der dritten Verhandlungsrunde Mitte Februar gilt als unwahrscheinlich. Für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst geht es aus Sicht der Gewerkschaften um mehr als reine Prozentzahlen: Sie erwarten ein „klares Signal“, dass ihre Arbeit künftig stärker gewürdigt wird.

Geschrieben von: Matthias Masnata

Rate it

Beitrags-Kommentare (0)

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet