Politik

UN-Klimakonferenz in Brasilien

today10. November 2025

Hintergrund
share close

In Belém am Amazonas beginnt heute die UN-Klimakonferenz COP30. Zehn Jahre nach dem Pariser Abkommen, das die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen sollte, zieht die Weltgemeinschaft Bilanz und die fällt ernüchternd aus. Nach UN-Prognosen steuert die Erde derzeit auf rund 2,8 Grad Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts zu.

Die Folgen sind längst spürbar, etwa durch stärkere Stürme und Dürren. Zwar hat sich die Prognose im Vergleich zu früher leicht verbessert, doch die weltweiten Emissionen steigen weiter. Um das Ziel noch zu erreichen, fordern Wissenschaftler einen massiven Ausbau erneuerbarer Energien, den Schutz der Wälder und tiefgreifende Veränderungen in Wirtschaft und Alltag.

Der weltweite CO₂-Ausstoß muss dringend sinken, und auch die Abholzung der Regenwälder soll gestoppt werden. Paradox: Selbst für die Vorbereitung der diesjährigen UN-Klimakonferenz in Belém wurden Bäume gefällt. Um die Klimaziele zu erreichen, müssten erneuerbare Energien, Elektromobilität, Speichertechnologien und Wasserstoffsysteme massiv ausgebaut werden.

Doch bei einem Blick auf die Klimaschutzmaßnahmen der einzelnen Länder zeigt sich, dass es kein allgemein gültiges Konzept gibt, bei 200 Staaten gibt es 200 Meinung und viele verschiedene Ansätze das Ziel zu erreichen.

Großen Durchbrüche werden, trotz der angespannten Situation nicht erwartet, entscheidend ist vielmehr, dass die Staaten zeigen, dass sie gemeinsam handeln und an ein regelbasiertes Miteinander glauben.

Nach dem Rückzug der USA aus internationalen Klimaverhandlungen ist ein Machtvakuum entstanden, das China zunehmend füllt. Das Land investiert trotz weiterhin hoher Emissionen stark in erneuerbare Energien, Elektromobilität, Batteriespeicher und Wasserstofftechnologien und sieht die Energiewende als wirtschaftliche Chance.

Bereits am Donnerstag und Freitag sind Staats- und Regierungschefs in Belém eingetroffen, um die Konferenz vorzubereiten. Deutschland kündigte an, sich an einem Milliardenfonds zum Schutz der Tropenwälder zu beteiligen. Wie viel Geld genau fließen soll, ist noch offen.

Den persönliche Klima-Fußabdruck abschätzen ersetzt natürlich keine politischen Maßnahmen, aber so kann jeder für sich entscheiden, wie er das Klima schützen möchte, ob weniger Auto fahren, öfter den öffentlichen Nahverkehr nutzen, weniger Fleisch essen oder das eigene Zuhause besser dämmen.

Dennoch ist die große Klimabewegung derzeit deutlich leiser geworden. Laut aktuellen Umfragen beschäftigen viele Menschen andere Themen wie Zuwanderung, Wirtschaft oder soziale Gerechtigkeit erst danach folgt das Thema Klima.

Geschrieben von: Gunnar Noll

Rate it

Beitrags-Kommentare (0)

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet