Wirtschaft

Traditionsbrauerei Rötz meldet Insolvenz an – Hoffnung ruht auf Investor

today16. Oktober 2025

Hintergrund
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Die Genossenschaftsbrauerei Rötz im oberpfälzischen Landkreis Cham steht vor dem Aus: Am 13. Oktober hat das über 100 Jahre alte Unternehmen Insolvenz beim Amtsgericht Regensburg angemeldet. Die traditionsreiche Brauerei kämpft mit massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen sowie einem allgemeinen Rückgang im Bierabsatz.

Laut der Verfahrensbevollmächtigten Rosemarie Lankes seien die Produktionskosten in den letzten Monaten stark gestiegen – insbesondere die Rohstoffpreise hätten sich verdreifacht. Gleichzeitig sei der Umsatz deutlich eingebrochen, ein Trend, der die gesamte Braubranche betreffe. „Der Vorstand hat bis zuletzt alles versucht, die Brauerei eigenständig zu retten“, so Lankes. Die wirtschaftliche Lage ließ jedoch keine Alternative zum Insolvenzantrag zu.

Insolvenzverfahren eröffnet – Betrieb läuft vorerst weiter

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Hans-Peter Lehner ernannt. Trotz der finanziellen Krise geht der Betrieb derzeit weiter – die Löhne der 19 Mitarbeiter, darunter vier in Vollzeit, sind bis Ende November gesichert. In dieser Zeit soll eine Lösung gefunden werden, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.

Investoren gesucht: Denkmalgeschütztes Brauereigebäude als Chance

Ein möglicher Ausweg aus der Krise könnte ein neuer Investor sein. Dieser müsste bereit sein, das gesamte Brauereigelände zu erwerben und umfassend zu sanieren. Die Immobilie steht unter Denkmalschutz und gilt als historisch bedeutsam – aktuell nutzt die Brauerei lediglich rund 20 Prozent der Fläche. Der übrige Teil ist ungenutzt und stark sanierungsbedürftig. Sollte ein Käufer gefunden werden, könnten sowohl der Standort als auch Teile des Unternehmens erhalten bleiben.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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