Wirtschaft

Sorge statt Aufbruch: VW-Mitarbeiter in Zwickau bangen um ihre Zukunft

today15. Oktober 2025 5

Hintergrund
share close


Im VW-Werk Zwickau herrscht weiterhin große Verunsicherung – trotz Wiederanlauf der Produktion nach einer einwöchigen Pause. Die Mitarbeiter des einstigen Vorzeigeprojekts für Elektromobilität leben in wachsender Angst vor weiteren Einschnitten. Wie ein weithin sichtbares Plakat im Werk drastisch formuliert: „Dem Leuchtturm der Elektromobilität geht das Licht aus.“

Elektro-Leuchtturm verliert an Strahlkraft

Zwickau galt lange Zeit als Symbol für den Wandel zur Elektromobilität. Volkswagen hatte das Werk als erstes vollständig auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umgestellt. Doch die Nachfrage ist eingebrochen – die Produktionskapazitäten sind seit Monaten nicht ausgelastet. Die Folge: Vor Kurzem musste VW die Bänder für eine Woche komplett stilllegen.

Produktionspause verstärkt Unsicherheit

Seit dem 13. Oktober läuft die Fertigung zwar wieder – aber die Anspannung bleibt. Viele Mitarbeiter sorgen sich um ihre Arbeitsplätze. Die wiederholten Produktionsstopps und schwache Verkaufszahlen schüren Zweifel am Fortbestand des Standorts in seiner jetzigen Form. Die Unsicherheit ist allgegenwärtig: „So schlimm wie jetzt war es noch nie“, lautet ein oft gehörter Satz unter den Beschäftigten.

Politikbesuch mit Durchhalteparolen

Am Tag des Wiederanlaufs zeigten sich prominente Gäste vor Ort: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) suchten das Gespräch mit der Belegschaft. Trotz ermutigender Worte konnten sie die Sorgen der rund 9.200 Beschäftigten kaum zerstreuen. Die Realität: Ohne klare Perspektive und verlässliche Nachfrage bleibt die Zukunft des Standorts ungewiss.

Geschrieben von: Florian Jäger

Rate it

Beitrags-Kommentare (0)

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet