Wissenschaft

Inklusive Gesundheit: Gemeinsam für ein Gesundheitssystem ohne Barrieren

today7. Oktober 2025 5

Hintergrund
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Mehr als 250 Expertinnen und Experten aus Medizin, Pflege, Therapie, Wissenschaft und Verwaltung trafen sich am 10. September 2025 beim KSL.NRW-Fachtag „Inklusive Gesundheit – Zugänge zur Inklusion im Gesundheitssystem“ an der Hochschule Bochum. Ihr gemeinsames Ziel: Ein Gesundheitssystem, das niemanden ausschließt.

Denn auch heute stoßen viele Menschen mit Behinderungen noch auf Barrieren – sei es in Gebäuden, bei der Ausbildung oder in der medizinischen Versorgung. Das will das Netzwerk KSL.NRW ändern. Schon seit 2019 setzt es sich mit der Kampagne „Inklusive Gesundheit“ dafür ein, dass Vielfalt und Teilhabe in der Gesundheitsversorgung selbstverständlich werden.

Beim Fachtag ging es einen Tag lang um Ideen, Erfahrungen und gute Beispiele, wie inklusive Zugänge gelingen können. Das Besondere: Erstmals arbeiteten die Pflegekammer und die beiden Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe gemeinsam an diesem Thema.

In spannenden Podiumsgesprächen und Workshops wurde deutlich: Es braucht klare politische Unterstützung, barrierefreie Angebote und Menschen, die Verantwortung übernehmen. Claudia Middendorf, die Schirmherrin der Veranstaltung, brachte es auf den Punkt: „Inklusion gelingt nur, wenn Menschen mit Behinderungen als Expertinnen und Experten in eigener Sache mitgestalten.“

Auch in den Fachvorträgen ging es um Mut und Veränderung:

  • Prof. Dr. Tanja Sappok erinnerte daran, dass „Inklusive Medizin Gesundheit für alle bedeutet – mit und ohne Behinderung“.
  • Neurochirurg Prof. Dr. Thomas Kapapa erzählte, wie er trotz eigener Behinderung Arzt wurde.
  • Autorin und Aktivistin Sabrina Lorenz sprach in einem bewegenden Poetry-Slam über Unsichtbarkeit und den Mut, gehört zu werden.

Neben inspirierenden Beiträgen wurden auch handfeste Ergebnisse vorgestellt – zum Beispiel das neue Praxishandbuch „KSL-Konkret #4.1 – Inklusive Gesundheit für alle Gesundheitsberufe“.

Der Fachtag war aber erst der Anfang: 2026 soll das neue Forum Inklusive Gesundheit folgen. Es wird den Austausch zwischen Fachleuten, Betroffenen und Institutionen weiter fördern – mit einem klaren Ziel:
Gesundheit darf kein Privileg sein. Sie muss für alle zugänglich sein – barrierefrei, respektvoll und menschlich.

Geschrieben von: Gunnar Noll

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