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today23. September 2025
Der Countdown läuft: Am 30. September verstummen endgültig die Maschinen im Goodyear-Werk Fulda. Nach 125 Jahren endet die industrielle Reifenproduktion in der osthessischen Stadt – ein schwerer Einschnitt für die Region und die rund 1.050 Beschäftigten.
Begründet wird die Schließung von Unternehmensseite mit Überkapazitäten auf dem europäischen Markt sowie anhaltendem Kostendruck. Fulda ist nicht der einzige Standort, den der US-Reifenkonzern in Deutschland zurückfährt: Bereits 2019 wurden in Hanau rund 600 Stellen abgebaut, und in Fürstenwalde (Brandenburg) soll die Produktion bis Ende 2027 ebenfalls eingestellt werden.
In den letzten Tagen vor der Schließung beschreibt die Gewerkschaftsvertreterin Anne Weinschenk die Stimmung im Werk als „totengleich“. Wo früher über tausend Menschen gearbeitet hätten, herrsche jetzt Leere. „Das macht einen traurig“, sagt die Mittelhessen-Chefin der IG BCE.
Wie viele Beschäftigte in andere Werke wie Hanau wechseln konnten oder über die eingerichtete Transfergesellschaft neue Perspektiven gefunden haben, bleibt unklar. Goodyear-Sprecher Stephan Ester betont jedoch, man habe gemeinsam mit den Sozialpartnern faire Lösungen gefunden, um den Übergang für die Mitarbeiter sozial abzufedern.
Trotzdem bleibt die Sorge groß: Die Gewerkschaft befürchtet, dass die Werksschließung in Fulda nicht der letzte Schritt des Konzerns ist. Auch in Hanau, Wittlich und Riesa schwindet laut Weinschenk der Glaube an eine sichere Zukunft bei Goodyear. „Jeder erwartet fast schon, der Nächste zu sein“, beschreibt sie die angespannte Lage. Der Konzern selbst äußerte sich zu möglichen weiteren Kürzungen nicht.
Geschrieben von: Matthias Masnata
Ende einer Ära: Goodyear schließt Werk in Fulda – 125 Jahre Industriegeschichte vorbei
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