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today19. September 2025
Die geplante Übernahme des Ceconomy-Konzerns – der Muttergesellschaft von MediaMarkt und Saturn – durch den chinesischen Tech-Giganten JD.com hat eine wichtige Hürde genommen. Das Bundeskartellamt hat keine wettbewerbsrechtlichen Einwände und den Zusammenschluss offiziell genehmigt.
„JD.com ist bislang nur in sehr geringem Umfang in Deutschland aktiv“, erklärte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts. Deshalb gebe es keine relevanten Marktüberschneidungen oder Bedenken aus wettbewerbsrechtlicher Sicht. Der chinesische Investor hatte bereits Ende Juli angekündigt, Ceconomy übernehmen zu wollen – ein Vorhaben mit weitreichender Bedeutung für den europäischen Einzelhandel
Der Entscheidung vorausgegangen war eine Prüfung der Marktverhältnisse in Deutschland. JD.com, einer der größten Onlinehändler Chinas, hat bislang keine nennenswerte Marktpräsenz in der Bundesrepublik. Daher sah das Bundeskartellamt keinen Anlass, den Deal zu blockieren. Die Genehmigung ist ein erster, aber wichtiger Schritt für JD.com auf dem Weg in den europäischen Einzelhandelsmarkt.
Doch die Übernahme unterliegt auch weiteren Prüfungen. Da JD.com mit seiner Tochter Ochama bereits in den Niederlanden aktiv ist, wurde der Deal auch bei der dortigen Wettbewerbsbehörde ACM angezeigt. Zusätzlich untersucht das deutsche Bundeswirtschaftsministerium den Vorgang auf Grundlage des Außenwirtschaftsrechts und europäischer Vorschriften über drittstaatliche Subventionen.
Laut einer schriftlichen Stellungnahme an die Bundestagsabgeordnete Anne-Mieke Bremer (Die Linke), die dem Nachrichtenportal Politico vorliegt, wird der Deal auch im Rahmen der EU-Fusionskontrolle sowie der EU-Verordnung 2022/2560 zum Schutz des Binnenmarktes geprüft
Der geplante Einstieg eines chinesischen Unternehmens in eine so zentrale Handelsstruktur wie MediaMarktSaturn löst auch politische Diskussionen aus. Insbesondere wird über die Gefahr möglicher Einflussnahme durch staatlich unterstützte Investoren aus Drittstaaten diskutiert. Die laufenden Prüfungen auf EU- und Bundesebene sollen klären, ob durch den Deal sicherheits- oder marktverzerrende Risiken entstehen könnten.
Trotz der noch offenen Prüfverfahren sendet die Entscheidung des Bundeskartellamts ein erstes Signal: Der Einstieg von JD.com in den europäischen Einzelhandel scheint realisierbar – auch wenn die finale Zustimmung auf mehreren Ebenen noch aussteht.
Geschrieben von: Matthias Masnata
Schlagzeile: Übernahme im Fokus: JD.com erhält grünes Licht für Ceconomy-Deal
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