Trotz US-Zollschock: Zwei Bundesländer trotzen dem Wirtschaftstrend

Berlin – Die deutsche Wirtschaft hat im zweiten Quartal 2025 einen Dämpfer erlitten. Laut einer aktuellen Studie des Ifo-Instituts sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) deutschlandweit um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Ursache ist vor allem die Unsicherheit rund um die US-Zollpolitik, die Unternehmen dazu veranlasste, Einkäufe vorzuziehen – mit spürbaren Folgen für das zweite Quartal.

Deutsche Wirtschaft schrumpft – fast alle Bundesländer betroffen
In 14 von 16 Bundesländern ging die Wirtschaftsleistung zwischen April und Juni zurück. Am stärksten betroffen war Sachsen-Anhalt mit einem Minus von 1,1 Prozent, gefolgt von Niedersachsen (–0,7 %) und Bremen (–0,5 %). Die Studie macht deutlich, dass die Zollmaßnahmen der USA – inklusive eines 15-Prozent-Aufschlags auf europäische Waren seit August – erhebliche Auswirkungen auf den deutschen Export haben, insbesondere in exportstarken Regionen.

Saarland und Rheinland-Pfalz mit überraschendem Plus
Trotz der angespannten Lage konnten sich Rheinland-Pfalz und das Saarland dem Negativtrend entziehen: Hier stieg das BIP um 0,1 bzw. 0,5 Prozent. Ausschlaggebend waren laut Ifo-Institut eine positive Entwicklung des Geschäftsklimas sowie robuste Industrieumsätze. „In beiden Bundesländern hat sich die Stimmung in der gewerblichen Wirtschaft zuletzt am kräftigsten verbessert“, erklärte Ifo-Konjunkturexperte Robert Lehmann.

Industrie und Geschäftsklima stützen regionale Entwicklung
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Zölle fallen regional sehr unterschiedlich aus. Während etwa Sachsen-Anhalt sowie Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise gering betroffen sind, trifft es das Saarland, Niedersachsen und Baden-Württemberg deutlich härter. Der Grund: Die Branchenstruktur und Exportabhängigkeit variieren stark von Region zu Region.