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Ifo-Institut warnt: Deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle – Arbeitslosigkeit steigt

today4. September 2025

Hintergrund
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Ifo-Institut warnt: Deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle – Arbeitslosigkeit steigt

Die deutsche Wirtschaft findet weiterhin keinen Weg aus der Krise. Laut aktueller Prognose des Ifo-Instituts bleibt die konjunkturelle Erholung auch 2026 schwach, während sich die Lage am Arbeitsmarkt verschlechtert. Die Münchner Ökonomen fordern von der Bundesregierung ein klares wirtschaftspolitisches Signal – sonst drohe eine „wirtschaftliche Lähmung“ auf Jahre hinaus.

Für das laufende Jahr erwartet das Ifo-Institut ein mageres Wirtschaftswachstum von lediglich 0,2 Prozent – 0,1 Prozentpunkte weniger als noch im Sommer angenommen. Auch die Prognose für 2026 wurde nach unten korrigiert: Statt 1,5 Prozent rechnet das Institut nur noch mit 1,3 Prozent Wachstum. Die konjunkturelle Flaute zieht sich bereits über drei Jahre – ein klarer Aufschwung ist weiterhin nicht in Sicht.

Parallel zur wirtschaftlichen Schwäche dürfte auch die Arbeitslosigkeit weiter steigen. Das Ifo-Institut rechnet mit 155.000 zusätzlichen Arbeitslosen und einer Quote von 6,3 Prozent. Die Hoffnung auf Entlastung durch das Konjunkturpaket der Bundesregierung erfüllt sich nur teilweise: Dessen Wirkung falle deutlich schwächer aus als ursprünglich angenommen. Statt der im Sommer erwarteten 57 Milliarden Euro Konjunkturwirkung in 2025 rechnen die Forscher nur noch mit 38 Milliarden Euro.

Der Weg aus der Dauerkrise, so das Ifo-Institut, liege in den Händen der Bundesregierung. Nur mit konsequent umgesetzten Reformen in Finanz-, Steuer- und Investitionspolitik könne Deutschland die wirtschaftliche Trägheit überwinden. Andernfalls drohten weitere Jahre der Unsicherheit für Unternehmen und Verbraucher.

Zudem belasten weiterhin US-Zölle den deutschen Export – trotz der Einigung im Handelsstreit zwischen der EU und den USA. Diese habe kaum konkrete Erleichterungen gebracht, wie Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser betont: „Die effektiven Zollsätze bleiben nahezu unverändert.“

Erst ab 2027 erwarten die Experten wieder eine Rückkehr der Arbeitslosenquote unter sechs Prozent. Gleichzeitig dürfte die Inflation erneut anziehen – auf 2,6 Prozent, nach durchschnittlich 2,2 Prozent im Jahr 2024.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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