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today3. September 2025
Berlin. Das Vertrauen der Deutschen in die Handlungsfähigkeit des Staates erreicht einen neuen Tiefpunkt. Laut der aktuellen Bürgerbefragung öffentlicher Dienst 2025 des dbb Beamtenbundes glauben 73 Prozent der Bürger, dass der Staat mit seinen Aufgaben überfordert ist – so viele wie noch nie seit Beginn der Erhebung.
Besonders in Ostdeutschland ist das Vertrauen gering: Nur 17 Prozent der Befragten trauen dem Staat zu, seine Aufgaben noch zuverlässig zu erfüllen. Im Westen sind es mit 24 Prozent ebenfalls nur wenige. Auch der Bildungsstand spielt eine Rolle: Menschen mit Hauptschulabschluss äußerten mit nur 16 Prozent besonders wenig Vertrauen, bei Befragten mit Abitur oder Studium liegt der Wert immerhin bei 29 Prozent.
Politisch zeigen sich Unterschiede: Anhänger von SPD und Grünen vertrauen dem Staat zu über 40 Prozent, bei Union und AfD liegt der Wert nur bei rund 33 Prozent.
Die Asyl- und Flüchtlingspolitik wurde von 30 Prozent der skeptischen Befragten als Hauptproblem genannt. Auch soziale Sicherheit und Rente (16 Prozent), Schule und Bildung (15 Prozent) sowie Steuern und Finanzen (13 Prozent) werden kritisch gesehen. Innenpolitik und Gesundheitsversorgung folgen auf den weiteren Plätzen.
Viele Bürger zweifeln außerdem daran, dass sich unter der neuen schwarz-roten Bundesregierung viel ändert: 70 Prozent erwarten keine Verbesserung der staatlichen Leistungsfähigkeit im Vergleich zur Vorgängerkoalition.
Die Befragten sehen konkrete Ansätze für Verbesserungen: 85 Prozent fordern weniger Vorschriften, 79 Prozent wünschen sich kürzere Bearbeitungszeiten, 66 Prozent mehr digitale Verwaltungsangebote und 58 Prozent klarere Zuständigkeiten der Behörden.
dbb-Chef Volker Geyer forderte eine grundsätzliche Debatte darüber, welche Aufgaben der Staat überhaupt noch übernehmen kann – angesichts Personalmangels und knapper Haushaltsmittel.
Geyer warnte zudem vor einem zunehmenden Ansehensverlust des öffentlichen Dienstes, der in Anfeindungen und Gewalt umschlagen könne. Laut der Studie haben 30 Prozent der Bürger bereits erlebt, wie Beschäftigte etwa im Nahverkehr, bei der Polizei oder im Rettungsdienst belästigt oder sogar angegriffen wurden.
Geschrieben von: Matthias Masnata
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