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today3. September 2025
Die Europäische Union sieht die Windenergie als zentralen Baustein für ihre Energiewende. Bis 2030 sollen erneuerbare Energien 42,5 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs ausmachen. Doch der Weg dorthin ist steiniger als erwartet – der Ausbau der Windkraft verläuft in vielen EU-Ländern zu langsam.
Laut dem Industrieverband WindEurope wurden in der ersten Jahreshälfte 2025 in der EU insgesamt 5,3 Gigawatt Windkraftleistung neu installiert – ein Großteil davon in Deutschland. Mit rund 2,2 Gigawatt führt die Bundesrepublik das europäische Ranking an, deutlich vor Spanien (889 Megawatt) und dem Vereinigten Königreich (760 Megawatt). Damit zeigt Deutschland trotz Herausforderungen, wie der Ausbau gelingen kann.
Europaweit wurden im ersten Halbjahr insgesamt 6,8 Gigawatt Windkraftleistung errichtet – zu wenig, um die ursprünglichen Ziele zu erreichen. WindEurope hat deshalb seine Jahresprognose für 2025 von 22,5 auf 19 Gigawatt nach unten korrigiert. Schuld daran sind unter anderem langsame Elektrifizierungsprozesse, Engpässe im Stromnetz und langwierige Genehmigungsverfahren. Auch der Ausbau der Offshore-Windkraft wird durch fehlende Hafen- und Netzkapazitäten sowie einen Mangel an Spezialschiffen gebremst.
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bleibt der Verband optimistisch. Die Projektpipeline sei gut gefüllt, und man gehe davon aus, dass sich der Ausbau der Windkraft über das Jahr 2030 hinaus dynamisch fortsetzen werde. Um das EU-Ziel von 42,5 Prozent erneuerbarer Energien zu erreichen, müsste die Windkraft bis 2030 jedoch eine Kapazität von 425 Gigawatt erreichen – aktuell rechnet WindEurope lediglich mit 344 Gigawatt.
Der Verband fordert daher entschlossene Maßnahmen: eine beschleunigte Elektrifizierung der Industrie, massive Investitionen in Stromnetze und Hafeninfrastruktur sowie die konsequente Umsetzung der neuen EU-Genehmigungsvorgaben. Nur dann kann die Windenergie ihr volles Potenzial entfalten und zum Rückgrat der europäischen Energiewende werden.
Geschrieben von: Matthias Masnata
Windkraftausbau in der EU stockt – Deutschland übernimmt Führungsrolle
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