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Zurück ins Leben: Wie Ferruccio Labita nach einem Herzinfarkt wieder durchstartet

today6. August 2025 5

Hintergrund
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Ein Herzinfarkt muss nicht das Ende sportlicher Ambitionen bedeuten das zeigt Ferruccio Labita eindrucksvoll. Acht Jahre nach seinem Infarkt steht der 46-Jährige auf einem Sportplatz in Ljubljana am Start des „Seven Serpents“-Radrennens. 850 Kilometer führen ihn und rund 150 weitere Teilnehmer:innen über Slowenien und Kroatien bis ins Ziel im italienischen Triest. Eine enorme Herausforderung besonders für jemanden, der einst lebensbedrohliche Herzprobleme hatte, berichten Medien.

Im Jahr 2016 kam Labita mit heftigen Brustschmerzen ins Krankenhaus. Die Diagnose: Herzinfarkt. Seine Herzkranzgefäße waren zu 80 Prozent verstopft. Es folgten medizinische Eingriffe mit Stents, eine Reha und eine intensive psychische Auseinandersetzung mit dem Erlebten. Denn neben den körperlichen Folgen kämpfen viele Herzinfarktpatient:innen auch mit Ängsten.

Psychokardiologin Christiane Waller weiß: Die Angst vor einem weiteren Infarkt oder dem Kontrollverlust über den eigenen Körper ist weit verbreitet. Die junge Fachrichtung der Psychokardiologie untersucht genau diese Wechselwirkungen zwischen Herz und Psyche und zeigt: Emotionale Belastung kann das Herz krank machen oder eine Erkrankung verstärken.

Gerade zwischenmenschlicher Dauerstress gilt als einer der größten Risikofaktoren. Studien zeigen, dass Menschen mit höherer psychischer Resilienz ein deutlich geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Auch ein gesunder Lebensstil mit Bewegung, guter Ernährung und bewusster Atmung – kann das Herz schützen. Sogar Berührung und Nähe wirken messbar positiv: Das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin verbessert die Durchblutung und senkt den Blutdruck.

Für Ferruccio Labita war der Weg zurück ein langer. Aber über Jahre hinweg lernte er, seinem Körper wieder zu vertrauen nicht zuletzt durch den Radsport. Kilometer um Kilometer fand er die Balance zwischen Körper und Psyche. Heute fährt er Rennen nicht gegen andere, sondern für sich selbst. Und beweist damit: Ein Herzinfarkt ist kein Ende, sondern manchmal ein Anfang.

Geschrieben von: Florian Jäger

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