Wissenschaft

Roboter operiert erstmals eigenständig Medizinischer Durchbruch mit Einschränkungen

today4. August 2025

Hintergrund
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In einem möglicherweise historischen Schritt für die moderne Medizin hat ein OP-Roboter erstmals eine chirurgische Operation vollständig selbstständig durchgeführt ohne direkte menschliche Eingriffe. Der Eingriff wurde an Schweinekadavern vorgenommen und erfolgte im Rahmen eines Forschungsprojekts der Johns-Hopkins-Universität in den USA, berichten Medien.

Der Roboter namens Surgical Robot Transformer-Hierarchy (SRT-H) absolvierte acht Gallenblasenentfernungen mit einer Erfolgsquote von 100 Prozent. Das Besondere: Der Roboter traf alle Entscheidungen selbst, nahm keine Befehle entgegen und orientierte sich an zuvor manuell beschriftetem Videomaterial menschlicher Operationen. Die Ergebnisse veröffentlichte das Forschungsteam in der Fachzeitschrift Science Robotics.

Studienleiter Axel Krieger, ein gebürtiger Baden-Württemberger, sieht in der Technik einen Weg, um Chirurginnen und Chirurgen künftig bei Standardoperationen zu entlasten vergleichbar mit Assistenzsystemen im Straßenverkehr. Als Nächstes sind Versuche an lebenden Schweinen geplant.

Trotz der Euphorie mahnen Fachleute zur Vorsicht: „Der Roboter kennt kein Ziel wie ein Mensch. Er operiert technisch, nicht empathisch“, betont Dirk Wilhelm, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Computer- und Roboter-assistierte Chirurgie. Variationen in Anatomie, Krankheitsbildern oder Komplikationen stellen nach wie vor große Herausforderungen für autonome Systeme dar.

Zudem werfen derartige Entwicklungen ethische und rechtliche Fragen auf: Wer trägt die Verantwortung, wenn ein Roboter Fehler macht? Und kann ein technisches System je das Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein eines menschlichen Arztes ersetzen?

Klar ist: Die autonome Chirurgie steht noch ganz am Anfang. Doch angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels könnte sie in bestimmten Notfallsituationen etwa bei Unfällen in abgelegenen Regionen eines Tages lebensrettend sein. Bis dahin aber bleibt der Mensch im Operationssaal unersetzlich.

Geschrieben von: Florian Jäger

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