Politik

„Wir kämpfen nicht nur für uns“ – Selenskyj bittet in Berlin um Unterstützung gegen neue russische Offensive

today28. Mai 2025 5

Hintergrund
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Ein Besuch von historischer Tragweite: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Mittwochvormittag in Berlin gelandet, um über die Zukunft seines Landes im Schatten eines neuen russischen Angriffs zu sprechen. Um 13:30 Uhr tritt er gemeinsam mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) vor die Presse – ein Moment, der mehr ist als politische Routine: Es geht um Krieg und Frieden in Europa.

Im Mittelpunkt des Treffens mit Merz steht die deutsche Unterstützung für die Ukraine sowie die Perspektive eines möglichen Waffenstillstands mit Russland. Laut einem Bericht des Magazins Politico soll dabei auch ein neues Hilfspaket für Kiew angekündigt werden. Selenskyj wird mit militärischen Ehren empfangen – ein symbolischer Akt der Solidarität in dramatischen Zeiten.

„Russland bereitet neue Offensive vor“
Während sich in Berlin die Staatsmänner die Hände reichen, spitzen sich die Kämpfe in der Ukraine weiter zu. Selenskyj warnte am Mittwoch eindringlich vor einer bevorstehenden Großoffensive russischer Truppen in der Region Sumy im Nordosten des Landes. Über 50.000 russische Soldaten sollen dort zusammengezogen worden sein.

„Russland will Sumy angreifen“, sagte Selenskyj. Kiew habe jedoch Maßnahmen ergriffen, um dem entgegenzuwirken. Die Region steht seit Monaten unter ständigem Beschuss, insbesondere seitdem die ukrainische Armee russische Truppen aus der angrenzenden Region Kursk vertrieben hatte.

Appell an Trump und Putin
Gleichzeitig erneuerte Selenskyj seinen Vorschlag für ein direktes Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin – und schlug vor, auch den früheren US-Präsidenten Donald Trump an den Verhandlungstisch zu holen. „Ich bin zu jedem Format bereit“, sagte Selenskyj. Entscheidend sei der Wille, den Krieg zu beenden.

Zugleich erinnerte er Trump an frühere Zusagen: Sollte Moskau seine Angriffe nicht einstellen, müssten neue Sanktionen folgen. Gemeinsam mit Washington habe man bereits über Strafmaßnahmen gegen den russischen Energie- und Bankensektor beraten.

Drohnenangriffe erschüttern Moskau
Während die diplomatischen Gespräche in Berlin laufen, wurde Russland erneut Ziel ukrainischer Drohnenangriffe. Zwei Drohnenfabriken im Moskauer Umland seien getroffen worden, eine davon in der Stadt Selenograd, bestätigte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin.

Ein Moment der Entscheidung
Der Besuch Selenskyjs in Berlin ist mehr als ein diplomatischer Termin. Es ist ein Weckruf. Ein Appell an Europa, nicht zu ermüden – in einem Krieg, der nicht nur die Ukraine, sondern die gesamte Sicherheitsordnung Europas betrifft. Die Uhr tickt, während sich an der Front neue Schatten zusammenziehen.

Geschrieben von: stanley.dost

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