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Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken, aufgenommen nach der SPD-Präsidiumssitzung während der Pressekonferenz zu den Landtagswahlen in Hessen und Bayern. (zu dpa: «SPD will Steuern für die Masse senken und Superreiche zahlen lassen») +++ dpa-Bildfunk +++
SPD-Chefin zieht sich zurück – Parteitag im Juni bringt Entscheidung
Berlin – Die SPD steht vor einem personellen Umbruch: Saskia Esken wird sich beim Bundesparteitag Ende Juni nicht erneut um den Parteivorsitz bewerben. Die 63-Jährige kündigte ihren Rückzug am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ an, berichtet das Westfalen Blatt. Sie wolle Platz für Erneuerung schaffen, betonte Esken, die ihr Bundestagsmandat behalten will.
Klingbeil bleibt – neue Doppelspitze gesucht
Seit 2021 führte Esken die SPD gemeinsam mit Lars Klingbeil. Der 47-Jährige gilt als gesetzt für eine Wiederwahl und hat sich in der schwarz-roten Bundesregierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz als Vizekanzler und Finanzminister etabliert. Wer an seiner Seite die Parteiführung übernehmen soll, ist bislang unklar. Als mögliche Kandidatin wird Arbeits- und Sozialministerin Bärbel Bas gehandelt.
Lob und Kritik nach Eskens Rückzug
In der Partei stieß Eskens Entscheidung auf Respekt, aber auch auf kritische Töne in Bezug auf den internen Umgang mit ihr. SPD-Urgestein Ralf Stegner kritisierte, Esken sei zu Unrecht für das schwache Abschneiden bei der Bundestagswahl zum Sündenbock gemacht worden. Auch Juso-Chef Philipp Türmer lobte ihre inhaltliche Weitsicht, etwa mit der Forderung nach einem umfangreichen Investitionsprogramm.
Ein Duo durch Höhen und Tiefen
Lars Klingbeil würdigte die Zusammenarbeit mit Esken als „eng und vertrauensvoll“. Die beiden hätten die SPD gemeinsam durch schwierige Zeiten geführt und mit dem Wahlsieg unter Olaf Scholz einen besonderen Höhepunkt erlebt. Trotz Eskens Rückzug sprach sie sich für die Fortführung des Modells Doppelspitze aus – ein Konzept, das sich aus ihrer Sicht bewährt habe.
Wahlfiasko als Wendepunkt
Die SPD hatte bei der Bundestagswahl im Februar nur 16,4 Prozent erreicht – ein historischer Tiefpunkt. Während Klingbeil seinen Einfluss ausbauen konnte, blieb Esken bei der Regierungsbildung außen vor. In ihrem Wahlkreis Calw holte sie nur 12,9 Prozent der Erststimmen, zog aber über die Landesliste in den Bundestag ein.
Weichenstellung im Juni
Der Parteitag Ende Juni soll nun die künftige Führung der SPD bestimmen. Klar ist: Mit dem Rückzug Saskia Eskens endet eine Ära – und die Sozialdemokraten stehen vor einer entscheidenden Weichenstellung für ihre politische Zukunft.
Geschrieben von: Florian Jäger
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