Wirtschaft

Machtprobe im Netz: Musk blockiert EU-Anzeigen nach Millionenstrafe

today8. Dezember 2025

Hintergrund
share close

Die Auseinandersetzung zwischen der EU-Kommission und Elon Musks Online-Plattform X hat sich weiter zugespitzt. Nachdem Brüssel eine Strafe in Höhe von 120 Millionen Euro verhängt hatte, reagierte das Unternehmen mit einem drastischen Schritt: Die EU darf auf X keine bezahlten Anzeigen mehr schalten. Produktchef Nikita Bier erklärte, der offizielle Account der Kommission habe gegen Plattformregeln verstoßen, um einem Beitrag über die Strafmaßnahme zusätzliche Reichweite zu verschaffen.

Die Kommission begründete ihre Strafe damit, dass unter Musks Führung die Vergabe von Verifikations-Symbolen irreführend geworden sei. Während vor der Übernahme durch Musk im Oktober 2022 nur verifizierte Persönlichkeiten und Unternehmen nach Identitätsprüfung ein Häkchen erhielten, führte der Techmilliardär ein Modell ein, bei dem alle zahlenden Abonnenten das gleiche Symbol bekommen. Ergänzend wurden neue goldene Häkchen für Unternehmen und silberne für Behörden eingeführt – doch die Kritik der EU bleibt bestehen.

Laut Bier habe die Kommission in ihrem Beitrag zur Strafe einen Link so eingebettet, dass er den Eindruck eines Videos erwecke, um mehr Nutzerinteraktionen zu erzeugen. Das gezeigte 40-Sekunden-Video sei zwar abspielbar, leite jedoch beim Anklicken auf die Website der EU weiter. Nutzer forderten Erklärungen, doch Bier reagierte nicht konkret auf die Frage, worin der Regelverstoß genau bestehe. Er erklärte lediglich, eine technische Schwachstelle sei inzwischen behoben. Mit dem Verlust ihres Anzeigen-Accounts verliert die EU die Möglichkeit, Beiträge gegen Bezahlung gezielt prominenter platzieren zu lassen.

Geschrieben von: Matthias Masnata

Rate it

Beitrags-Kommentare (0)

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet