Wirtschaft

Deutsche Exporte ziehen wieder an – Nachfrage aus den USA belebt Außenhandel

today7. November 2025

Hintergrund
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Überraschendes Plus nach monatelangem Rückgang
Nach mehreren Monaten mit sinkenden Ausfuhren meldet die deutsche Exportwirtschaft im September erstmals wieder ein deutliches Wachstum. Laut dem Statistischen Bundesamt stiegen die Exporte um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 131,1 Milliarden Euro. Ökonomen hatten lediglich ein leichtes Plus von 0,5 Prozent erwartet. Im August waren die Ausfuhren noch um 0,8 Prozent gesunken. Besonders die gestiegene Nachfrage aus den USA trug zu dieser positiven Entwicklung bei.


USA als Wachstumstreiber – China schwächelt weiter
Mit einem Exportvolumen von 12,2 Milliarden Euro gingen im September erneut die meisten deutschen Waren in die Vereinigten Staaten  ein Zuwachs von 11,9 Prozent im Vergleich zum August. Damit endete eine Serie von fünf Rückgängen in Folge. Trotz der noch immer hohen US-Zölle bleiben deutsche Produkte gefragt. „Das deutliche Exportplus gegenüber den USA ist ermutigend“, erklärte VP-Bank-Chefvolkswirt Thomas Gitzel.
Während die Ausfuhren in die EU um 2,5 Prozent auf 74,3 Milliarden Euro stiegen, zeigte sich das China-Geschäft weiter schwach. Die Exporte in die Volksrepublik sanken um 2,2 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro. Laut ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski sehen sich deutsche Unternehmen mit einem „dreifachen China-Schock“ konfrontiert  bestehend aus geringerer Nachfrage, stärkerer Konkurrenz und Abhängigkeit von seltenen Erden.


Importe steigen – Stimmung bleibt verhalten
Auch die deutschen Importe legten kräftig zu und wuchsen um 3,1 Prozent auf 115,9 Milliarden Euro. Analysten hatten lediglich mit einem minimalen Anstieg gerechnet. Dies könnte ein Hinweis auf eine leicht zunehmende Binnennachfrage sein. Dennoch bleibt die Stimmung in der Exportwirtschaft gedämpft: Das ifo-Barometer der Exporterwartungen fiel im Oktober von 3,4 auf 2,8 Punkte. „Die deutsche Exportwirtschaft steckt fest. Eine echte Erholung ist nicht in Sicht“, sagte Klaus Wohlrabe vom ifo Institut. Auch andere Experten rechnen kurzfristig nicht mit großen Sprüngen.

Geschrieben von: Florian Jäger

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