Wirtschaft

Klage gegen Red-Bull-Projekt: Streit um Wald, Wasser und Transparenz in Baruth

today6. November 2025

Hintergrund
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Geheimverträge sorgen für Unmut

In der brandenburgischen Stadt Baruth/Mark eskaliert der Konflikt um eine geplante Dosenfabrik des Energydrink-Herstellers Red Bull. Die Transparenzplattform Frag den Staat hat gemeinsam mit Anwohnern Klage beim Verwaltungsgericht Potsdam eingereicht. Im Zentrum steht die Forderung nach Einsicht in Wasserverträge zwischen der Stadt und den beteiligten Unternehmen Red Bull und Rauch. Die Gemeinde hält diese bislang unter Verschluss, ebenso Angaben über die vereinbarten Fördermengen.

Sorge um Wasser im trockenen Süden Brandenburgs

Der Klage vorausgegangen ist ein jahrelanger Streit. Red Bull und Rauch hatten vor zwei Jahren die Brandenburger Urstromquelle übernommen und sich damit rund 92 Prozent des jährlichen Grundwasser-Entnahmevolumens gesichert. Die Initiative Ressourcenbündnis Baruth warnt, dass die Region im ohnehin trockenen Süden Brandenburgs weiter austrocknen könnte. Nach Angaben der Gruppe darf das Unternehmen jährlich bis zu 2,4 Millionen Kubikmeter Wasser nutzen  deutlich mehr als der Autobauer Tesla in Grünheide, der maximal 1,8 Millionen Kubikmeter fördern darf.

Protest gegen Rodung von 16 Hektar Wald

Für den Bau der neuen Dosenfabrik sollen rund 16 Hektar Kiefernwald weichen. Der Baustart ist für Mitte 2026 geplant. Eine Bürgerinitiative sammelte bereits mehr als 27.000 Unterschriften gegen das Projekt. Projektkoordinator Björn Hofbauer hält die Kritik für unbegründet: Der Wasserverbrauch werde nicht höher ausfallen als zuvor bei der Urstromquelle. Insgesamt seien 7000 Kubikmeter Wasser pro Tag vorgesehen  500 für die Bevölkerung, bis zu 6500 für die Produktion.

Geschrieben von: Florian Jäger

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