NRW

Landesverwaltung setzt Zeichen für Inklusion Immer mehr Ressorts erreichen Zielquote bei Neueinstellungen

today30. Oktober 2025

Hintergrund
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Leichter Rückgang der Gesamtquote  bereinigte Zahlen zeigen stabile Entwicklung

Der aktuelle Bericht des Innenministeriums über die Beschäftigung schwerbehinderter und gleichgestellter Menschen in der Landesverwaltung zeigt: Die Einstellungsquote sank 2024 leicht auf 2,19 Prozent (Vorjahr: 2,22 Prozent). Auch die bereinigte Quote, die Bereiche ohne realistische Beschäftigungsmöglichkeiten etwa Polizei und Justizvollzug ausklammert, ging nur marginal auf 2,36 Prozent zurück. Insgesamt wurden 35.256 neue Beschäftigte eingestellt, darunter 773 schwerbehinderte oder gleichgestellte Personen.

Sieben Ressorts über der Fünf-Prozent-Marke deutlicher Fortschritt bei Inklusion

Erfreulich ist die Entwicklung in mehreren Ministerien: Gleich sieben von dreizehn Ressorts darunter die Staatskanzlei, das Finanzministerium und der Landtag überschritten 2024 die angestrebte Fünf-Prozent-Quote für Neueinstellungen schwerbehinderter Menschen. Besonders hervor sticht der Landtag mit 9,3 Prozent. Inklusive der bereinigten Quoten konnten sogar neun Ressorts ihre Werte im Vergleich zum Vorjahr verbessern.

Großes Potenzial im Bildungsbereich geringe Bewerberzahlen als Bremsfaktor

Das Ministerium für Schule und Bildung bleibt mit rund 26.000 Neueinstellungen der größte Personalbereich. Hier lag die Quote schwerbehinderter Neueinstellungen bei 1,68 Prozent. Das Ministerium betont, dass schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber grundsätzlich ein Einstellungsangebot erhalten die niedrige Quote sei vor allem auf eine geringe Zahl von Bewerbungen zurückzuführen. Die Landesregierung kündigt an, künftig verstärkt über inklusive Arbeitsmöglichkeiten im Bildungssektor zu informieren.

Kommentar

Inklusion ist kein Selbstläufer sie braucht kontinuierliche Aufmerksamkeit

Der Bericht zeigt, dass Fortschritte möglich sind, wenn politische Entschlossenheit und organisatorische Maßnahmen Hand in Hand gehen. Doch die leicht rückläufige Quote verdeutlicht: Inklusion ist ein dauerhafter Prozess, kein kurzfristiges Projekt. Besonders im Bildungsbereich liegt noch ungenutztes Potenzial. Entscheidend wird sein, Barrieren in Bewerbungsverfahren abzubauen und gezielt auf schwerbehinderte Fachkräfte zuzugehen. Nur so kann die Landesverwaltung ihrem Anspruch als Vorbild für Chancengleichheit wirklich gerecht werden.

 

 

Geschrieben von: Florian Jäger

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