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Mutterschutz, Elterngeld, Ganztagsbetreuung viel geplant, wenig beschlossen
Die Bundesregierung will Familien in den Mittelpunkt stellen das steht prominent im Koalitionsvertrag. Doch trotz großer Worte und ambitionierter Pläne bleibt bisher wenig konkret, berichten Medien. Projekte wie Mutterschutz für Selbstständige, Erhöhung des Elterngeldes oder ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung sollen kommen, doch sie hängen oft am Finanzierungsvorbehalt oder sind noch nicht ausgearbeitet.
Zwischen Absichtserklärungen und Finanzierungsvorbehalt
Die Situation selbstständiger Frauen zeigt, wie dringend Reformen nötig sind. Johanna Röh, 37, Tischlermeisterin aus Alfhausen, gründete nach eigenen Erfahrungen mit fehlendem Mutterschutz einen Verein für betroffene Frauen. Bundesfamilienministerin Karin Prien kündigte für Anfang 2026 einen Gesetzentwurf zum Mutterschutz für Selbstständige an zu spät für Röh selbst, die sich ein zweites Kind aktuell nicht leisten kann.
Im Bundestag ist der Frust über die langsame Umsetzung spürbar. Opposition und Experten kritisieren, dass Familienpolitik bisher vor allem aus Absichtserklärungen bestehe. Während das Ministerium auf das Kita-Qualitätsgesetz und Investitionen aus dem Sondervermögen verweist, bleiben viele Fragen offen etwa das geplante Familiensplitting, der Vaterschaftsurlaub oder die konkrete Ausgestaltung flexibler Arbeitsmodelle. Studien zeigen: Fast die Hälfte der berufstätigen Frauen arbeitet in Teilzeit, Männer deutlich seltener, und Väter nehmen deutlich kürzere Elternzeiten.
Gesellschaftlicher Pakt oder politische Luftnummer?
Die Bundesregierung versucht, mit Initiativen wie dem „gesellschaftlichen Pakt für mehr Familienfreundlichkeit“ Flexibilität und Kinderbetreuung zu verbessern. Ob die Ideen jedoch tatsächlich spürbare Entlastung bringen oder weiter auf dem Papier bleiben, ist noch offen. Klar ist: Familien haben wenig Lobby, und oft entscheiden finanzielle Möglichkeiten über das Machbare, sagt Johanna Röh.
Geschrieben von: Florian Jäger
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