Wirtschaft

Krankenkassen schlagen Alarm: Kosten steigen schneller als Einnahmen

today20. Oktober 2025

Hintergrund
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Zukunft ungewiss – GKV warnt vor Beitragserhöhungen und drohenden Kassenfusionen

Die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenkassen spitzt sich weiter zu. Immer wieder warnt der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) vor einem drohenden Kollaps einzelner Kassen. Zwar erscheint der Zusatzbeitrag laut neuer Prognose für 2026 zunächst stabil – doch dieser Eindruck könnte trügen. Denn die Ausgaben wachsen derzeit schneller als die Einnahmen.

GKV-Chef kritisiert Untätigkeit der Politik

Der Vorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Dr. Blatt, machte in jüngsten Stellungnahmen deutlich, wie ernst die Lage sei. „Es ist noch nicht zu spät, die Beiträge stabil zu halten“, sagte er – doch gleichzeitig betonte er, dass die Ausgaben im laufenden Jahr drastisch angestiegen seien. Die Bundesregierung habe bislang keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen, um den Finanzdruck auf die Krankenkassen zu lindern. Ein Anstieg der Zusatzbeiträge zu Beginn des Jahres 2026 sei daher sehr wahrscheinlich.

Steigende Beiträge schon 2024 spürbar

Bereits Anfang 2024 mussten viele Versicherte tiefer in die Tasche greifen. Mehrere Krankenkassen erhöhten ihre Beiträge – zuletzt im Juli weitere sechs Anbieter. Die Folge: spürbare Mehrbelastungen für Millionen gesetzlich Versicherte. Die GKV hatte sich dazu nur verhalten geäußert, verwies aber auf die angespannte Finanzlage, unter der manche Kassen stärker litten als andere.

Fusionen oder Schließungen nicht ausgeschlossen

Wie es mit der Kassenlandschaft in Deutschland weitergeht, ist offen. Zwar gibt es derzeit noch keine konkreten Angaben zu bevorstehenden Fusionen oder Schließungen, doch die GKV kann ein solches Szenario nicht mehr ausschließen. „Ob und in welchem Umfang sich die Zahl der Kassen reduziert, lässt sich aktuell nicht seriös prognostizieren“, so ein Sprecher. Klar ist jedoch: Ohne politische Gegenmaßnahmen droht eine weitere Verschärfung der Lage.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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