China zieht die Zügel an: Strengere Exportkontrollen für seltene Erden treffen Westen hart

Peking/Brüssel/Washington. China verschärft erneut seine Exportkontrollen für seltene Erden und setzt damit Europa und die USA weiter unter Druck. Ausländische Unternehmen müssen sich künftig auf zusätzliche bürokratische Hürden und mögliche Exportverbote einstellen. Das Handelsministerium in Peking kündigte an, den Export von Technologien zur Gewinnung, Verarbeitung und Wiederverwertung seltener Erden künftig nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung zu erlauben.

Demnach dürfen chinesische Firmen ohne Zustimmung des Handelsministeriums nicht mehr mit ausländischen Partnern bei der Entwicklung oder Verarbeitung seltener Erden zusammenarbeiten. Besonders restriktiv will Peking mit Unternehmen aus der Rüstungsindustrie und dem Halbleitersektor umgehen – hier gelten die Genehmigungschancen als äußerst gering. Auch Exporttechnologien zur Herstellung von Magneten oder Spezialmaterialien sind nun genehmigungspflichtig.

Bereits im April hatte China mehrere seltene Erden auf seine Exportkontrollliste gesetzt. Mit einem weltweiten Marktanteil von rund 70 Prozent im Bereich Abbau und über 90 Prozent bei der Verarbeitung seltener Erden nutzt das Land seine dominante Stellung zunehmend als strategisches Instrument – insbesondere im Handelskonflikt mit den USA. Auch für Europa steigen dadurch die Risiken für zentrale Industriezweige.

Eine aktuelle Studie zeigt, wie stark Europa bei kritischen Materialien auf China angewiesen ist: Bei Permanentmagneten etwa – unverzichtbar für E-Autos, Windräder und Hightech-Anwendungen – stammen 98 Prozent der Importe aus China. Zwar kontrolliert Peking nur rund 58 Prozent des globalen Abbaus bestimmter Seltenerdmetalle, jedoch 92 Prozent der Produktion solcher Schlüsselkomponenten. Experten wie Peter Klimek vom Supply Chain Intelligence Institute Austria warnen vor massiven wirtschaftlichen Risiken – insbesondere, weil westliche Länder den Fokus zu sehr auf den Rohstoffzugang und zu wenig auf