Wirtschaft

Wohnungsknappheit dramatischer als gedacht: 1,2 Millionen Wohnungen fehlen in Westdeutschland

today6. Oktober 2025

Hintergrund
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Studie warnt: Wohnungsmangel bremst Wirtschaft aus

Eine aktuelle Analyse des Pestel-Instituts sorgt für Alarmstimmung: In den alten Bundesländern fehlen inzwischen rund 1,2 Millionen Wohnungen – deutlich mehr, als bisher angenommen. Die Studienautoren warnen nicht nur vor sozialen, sondern auch vor wirtschaftlichen Folgen. Denn der Mangel an bezahlbarem Wohnraum behindert zunehmend die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und stellt Unternehmen wie Beschäftigte vor große Herausforderungen.

Besonders problematisch: Die Wohnungsnot wirkt sich direkt auf die Flexibilität von Arbeitnehmern aus. Viele zögern, den Job zu wechseln, wenn ein Umzug mit unsicherer Wohnungssuche verbunden ist. Gleichzeitig finden Unternehmen schwerer Fachkräfte, weil es an Wohnraum in den Ballungszentren mangelt. Die Folge: Wachstumschancen bleiben ungenutzt, der Arbeitsmarkt wird ausgebremst.

Der Wohnungsmangel ist laut Pestel-Chefökonom Matthias Günther nicht ohne entschlossene politische Maßnahmen zu lösen. Das Institut fordert eine umfassende staatliche Förderung des Wohnungsbaus – sowohl im sozialen Bereich als auch im frei finanzierten Segment und bei Eigentumswohnungen. Die Studienautoren warnen zudem vor übertriebenen Baustandards, die viele Projekte verteuern und verzögern.

Die Veröffentlichung der Studie fällt mit dem Start der Immobilienmesse Expo Real in München zusammen. Auftraggeber der Untersuchung ist die Messe selbst – ein deutliches Zeichen, dass das Thema Wohnraumkrise im Zentrum der diesjährigen Branchendiskussionen steht. Klar ist: Ohne ein Umdenken in der Wohnungspolitik droht sich der Mangel weiter zu verschärfen.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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