Schock in Bernsdorf: Glaswerk soll schließen – Region bangt um Arbeitsplätze

Bei einer Betriebsversammlung am Mittwoch wurde den Mitarbeitenden des O-I Glasspack-Werks in Bernsdorf eine niederschmetternde Nachricht überbracht: Der US-amerikanische Konzern plant die dauerhafte Schließung des Standorts. Die Nachricht sorgte bei der Belegschaft und in der Stadt für großes Entsetzen.

Unerwartete Nachricht trifft Belegschaft hart
Konzernsprecher Stefan Weinmann begründete die Entscheidung mit schwierigen Marktbedingungen in der Containerglasindustrie sowie steigendem Wettbewerbsdruck. „Um die Wettbewerbsfähigkeit in Europa langfristig zu sichern, muss O-I agiler und leistungsfähiger werden“, so Weinmann. Vor diesem Hintergrund sei die Schließung des Bernsdorfer Werks Teil einer strategischen Neuausrichtung.

Gewerkschaft warnt vor Folgen für die gesamte Lausitz
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) reagierte noch am selben Tag auf die Ankündigung. „Eine Werksschließung in Bernsdorf wäre ein schwerer Schlag – nicht nur für die Beschäftigten und ihre Familien, sondern für die gesamte Region Lausitz“, erklärte Vivian Madeja vom IGBCE-Bezirk Lausitz. Insbesondere in Ostdeutschland seien Industriearbeitsplätze von großer Bedeutung für die wirtschaftliche Stabilität.

Forderung nach Alternativen und politischer Unterstützung
Die IGBCE fordert den Mutterkonzern O-I Germany auf, mögliche Alternativen zur Schließung zu prüfen. Man erwarte, dass gemeinsam mit dem Betriebsrat, der Politik und der Gewerkschaft Lösungen erarbeitet werden. „Investitionen, Modernisierungen oder neue Geschäftsmodelle müssen ernsthaft in Betracht gezogen werden, bevor man über eine Stilllegung spricht“, so Madeja weiter. Die Region appelliert nun an die Verantwortlichen, tragfähige Zukunftsperspektiven für den Standort zu entwickeln.