Wirtschaft

Gold auf Rekordkurs: Edelmetall durchbricht Preisgrenzen und entfacht Anleger-Hype

today1. Oktober 2025

Hintergrund
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Goldpreis steigt rasant – Anleger setzen auf Sicherheit

Der Goldpreis kennt derzeit nur eine Richtung: steil nach oben. Mit knapp 3.900 US-Dollar pro Feinunze ist das Edelmetall so teuer wie noch nie. Seit Jahresbeginn hat Gold um rund 46 Prozent zugelegt – der stärkste Anstieg seit 1979. Große Banken wie Goldman Sachs und UBS überbieten sich mit optimistischen Prognosen. Während UBS einen Preis von 4.200 Dollar bis Mitte 2026 für möglich hält, sieht Goldman Sachs sogar 5.000 Dollar am Horizont.

Getrieben wird die Rallye von einer Mischung aus Inflationsängsten, der Unsicherheit über die globale wirtschaftliche Stabilität und dem schwindenden Vertrauen in den US-Dollar als Weltleitwährung.

Der Ursprung des Aufwärtstrends liegt über drei Jahre zurück – im Beginn des Ukraine-Kriegs und den wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland. Seither setzen viele Schwellenländer, allen voran China, verstärkt auf Goldreserven und reduzieren ihre Abhängigkeit vom Dollar. Zentralbanken weltweit kaufen so viel Gold wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Hinzu kommt: Investoren, die bislang abgewartet hatten, wollen nun nicht mehr leer ausgehen – das sogenannte „FOMO“-Phänomen (Fear of Missing Out) hat laut dem World Gold Council voll eingesetzt. Besonders Hedgefonds treiben den Goldpreis durch massive Zukäufe weiter in die Höhe.

Neben wirtschaftlichen Gründen spielt auch die politische Lage in den USA eine zentrale Rolle. Die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed gerät zunehmend unter Druck – insbesondere durch den ehemaligen Präsidenten Donald Trump, der erneut auf Zinssenkungen drängt. Zusätzlich droht ein sogenannter „Shutdown“, also ein Stillstand der US-Bundesverwaltung, was Investoren weiter in sichere Häfen wie Gold treibt.

Sinkende Zinsen und die Furcht vor einer wieder anziehenden Inflation verstärken die Attraktivität des zinslosen Edelmetalls. Dennoch warnen Experten: Die Vergangenheit zeigt, dass auch der Goldpreis nicht nur nach oben kennt – frühere Abstürze führten zu Verlusten von bis zu 60 Prozent.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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