Wirtschaft

So viele ältere Beschäftigte wie nie fast jeder Vierte ist über 55

today30. September 2025

Hintergrund
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7,8 Millionen Menschen zwischen 55 und 65 im Job

Der Anteil älterer Beschäftigter am deutschen Arbeitsmarkt ist auf einen Rekordwert gestiegen. Rund 7,8 Millionen Menschen im Alter von 55 bis 65 Jahren waren im vergangenen Jahr sozialversicherungspflichtig beschäftigt, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit. Das entspricht 23 Prozent aller Beschäftigten und damit fast jedem Vierten, berichten Medien. Vor zehn Jahren lag der Anteil noch bei 17Prozent. Hauptgrund für den Anstieg ist das Hineinwachsen der Babyboomer-Generation in die Altersgruppe 55+. Auch für 2025 setzt sich dieser Trend bislang fort. Zugleich weist die Arbeitsagentur darauf hin, dass in den kommenden Jahren viele dieser Beschäftigten in Rente gehen werden mit spürbaren Folgen für den Arbeitsmarkt.

Besonders viele Ältere in der Verwaltung

Besonders hoch ist der Anteil älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Verwaltung, wo sie knapp 29 Prozent der Beschäftigten stellen. Im Finanz- und Versicherungssektor sowie im Verarbeitenden Gewerbe liegt ihr Anteil bei jeweils etwas über einem Viertel. Während er im Dienstleistungssektor weiter wächst, ist er im produzierenden Gewerbe leicht rückläufig.

Arbeitsagentur warnt vor Rentenlücke und mahnt Chancen an

Daniel Terzenbach, Vorstandsmitglied der Arbeitsagentur, betont die Bedeutung älterer Mitarbeiter: „Unternehmen, die langfristig wettbewerbsfähig sein wollen, setzen auch und gerade auf ältere Beschäftigte mit ihrer Erfahrung und Zuverlässigkeit.“ Gleichzeitig fordert er faire Chancen für diese Altersgruppe etwa beim beruflichen Wiedereinstieg. Die Sicherung von Fachkräften erfordere ein Denken über alle Altersgruppen hinweg.

Kommentar:
Die Zahlen zeigen: Ohne ältere Beschäftigte läuft in Deutschland längst nichts mehr. Ihre Erfahrung ist ein Gewinn, ihr bevorstehender Renteneintritt aber eine große Herausforderung. Politik und Wirtschaft müssen jetzt Wege finden, um Ältere länger im Arbeitsleben zu halten mit flexiblen Modellen, Weiterbildung und Wertschätzung. Nur so lässt sich die drohende Fachkräftelücke abfedern.

Geschrieben von: Florian Jäger

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