Wirtschaft

Lufthansa streicht 4.000 Verwaltungsstellen – Konzern kündigt tiefgreifenden Umbau an

today29. September 2025

Hintergrund
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Digitalisierung statt Schreibtisch: Verwaltung vor Umbruch

Die Lufthansa hat angekündigt, bis zum Jahr 2030 rund 4.000 Stellen in der Verwaltung abzubauen. Das entspricht 20 Prozent der Arbeitsplätze außerhalb des Flugbetriebs. Ziel ist es, interne Prozesse zu digitalisieren, automatisieren und zentral zu bündeln, wie der Konzern mitteilte. Mit diesem Schritt reagiert Lufthansa auf gestiegene Kosten und den zunehmenden Wettbewerbsdruck im europäischen Luftverkeh

Neben dem Stellenabbau verfolgt Lufthansa auch ambitioniertere Finanzziele. Der operative Gewinn (bereinigtes EBIT) soll künftig acht bis zehn Prozent des Umsatzes betragen – bislang lag das Ziel bei acht Prozent, wurde jedoch selten erreicht. Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Management zuversichtlich und erwartet einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahresergebnis von 1,6 Milliarden Euro.

Um die Wirtschaftlichkeit zu steigern, sollen die verschiedenen Fluggesellschaften des Konzerns – darunter Swiss, Austrian, Brussels Airlines, Eurowings sowie die Minderheitsbeteiligung an ITA Airways – stärker zentralisiert und strategisch aufeinander abgestimmt werden. Zudem setzt Lufthansa verstärkt auf die Logistik- und Wartungssparte, insbesondere im wachsenden Bereich der Verteidigungsindustrie

Trotz der Sanierungsbemühungen hat Lufthansa noch nicht das Niveau von Kapazität und Produktivität aus dem Jahr 2019 erreicht. Im vergangenen Jahr lag die operative Marge lediglich bei 4,4 Prozent – deutlich weniger als die europäische Konkurrenz IAG oder Air France-KLM. Das bereits 2024 gestartete Sanierungsprogramm „Turnaround“ soll nun durch weitere Maßnahmen ergänzt werden.

Bereits während der Corona-Pandemie hatte die Lufthansa rund 20.000 Stellen gestrichen. Der erneute Personalabbau in der Verwaltung markiert nun eine weitere Etappe im Umbau des Konzerns.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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