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Obwohl seit 2023 die gesetzliche Mehrwegangebotspflicht gilt, quellen öffentliche Mülleimer weiterhin über mit Einwegbechern, Pizzakartons und Plastikverpackungen. Das Ziel, durch wiederverwendbares Geschirr den Verpackungsmüll spürbar zu reduzieren, wurde bislang verfehlt. Die Bundesregierung steht nun unter wachsendem Druck, EU-Vorgaben konsequent umzusetzen, berichten Medien.
Besonders deutlich zeigt sich das Problem bei Gastronomieketten wie Yorma’s, wo täglich rund 40.000 Kaffeebecher verkauft werden doch nur ein Bruchteil der Kunden greift zur umweltfreundlicheren Mehrwegvariante. Trotz intensiver Bewerbung nutzen laut Unternehmen weniger als ein Prozent der Kunden das Angebot.
Auch bei Fastfood-Restaurants ist die Bilanz durchwachsen. Während McDonald’s in Stichproben oft Mehrwegbecher ausgab, blieb der Versuch bei Burger King in vielen Fällen erfolglos. Der Konzern verweist auf ein Poolsystem, das Rückgaben in zahlreichen Filialen ermöglichen soll in der Praxis aber offenbar noch nicht überall funktioniert.
In deutschen Großstädten zeigt sich das Dilemma besonders drastisch: Frankfurt meldet, dass Einwegverpackungen weiterhin rund die Hälfte des Müllaufkommens im öffentlichen Raum ausmachen. München beklagt täglich 190.000 weggeworfene Einwegbecher, und auch Berlin zieht ein ernüchterndes Fazit: Die Mehrwegpflicht habe ihr Ziel bisher klar verfehlt.
Dennoch gibt es Hoffnungsschimmer: Supermarktketten wie REWE erproben eigene Mehrwegsysteme an Salatbars und Frischetheken, die per Pfandautomat rückgeführt werden können. In Dänemark zeigt die Stadt Aarhus, wie es besser geht mit einem stadtweiten Rückgabesystem für Becher. Und Tübingen in Baden-Württemberg setzt auf eine Einwegsteuer: 50 Cent Aufschlag auf Einwegverpackungen haben dort den Verpackungsmüll nachweislich reduziert.
Das Bundesumweltministerium hat angekündigt, das Verpackungsgesetz zu überarbeiten. Denn bis 2030 muss Deutschland die EU-Vorgabe erfüllen, Verpackungsabfälle im Vergleich zu 2018 um mindestens fünf Prozent zu senken. Dafür braucht es nun konkrete Maßnahmen damit Mehrweg nicht nur auf dem Papier existiert, sondern tatsächlich im Alltag ankommt.
Geschrieben von: Florian Jäger
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today15. Oktober 2025
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