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today15. Juli 2025 5
Wir schreiben Januar 2030 – und Deutschland hat eine neue politische Bewegung: die Pommespartei. Was vor ein paar Jahren noch wie ein Kneipenwitz klang, ist heute Realität. Und ja – ich weiß, es klingt erstmal nach Ketchup statt Kanzleramt. Aber aus meiner forschungspolitischen Perspektive ist das Phänomen hochinteressant.
Die Pommespartei entstand nicht aus Lust auf Fritten, sondern aus Frust: Frust über Bürokratie, Politikferne und endlose Worthülsen. Die Gründungsmitglieder – eine Mischung aus Aktivisten, Gastronomen und Digital-Nerds – wollten eine Partei, die wieder „bodenständig“ ist. Im wahrsten Sinne.
Ihr Motto: „Knusprig denken. Sozial dippen.“ Klingt spaßig, trifft aber einen Nerv. Denn in Zeiten von Künstlicher Intelligenz, Klimakrise und Krisenpolitik wünschen sich viele Menschen wieder einfache, klare Botschaften – und Nähe zum Alltag. Die Pommes ist da Symbol geworden: ehrlich, zugänglich, demokratisch. Jeder kennt sie. Jeder liebt sie. Fast jeder.
Natürlich: Der Name polarisiert. Doch das ist Teil der Strategie. Man will Aufmerksamkeit – und bekommt sie. Die eigentlichen Themen sind überraschend ernst: Bildungsgerechtigkeit, kommunale Selbstverwaltung, digitale Teilhabe – alles eingepackt in eine Portion Humor.
Ob daraus eine ernstzunehmende Kraft wird, bleibt abzuwarten. Aber aus soziologischer Sicht ist klar: Die Pommespartei zeigt, dass Politik nicht nur im Parlament entsteht – sondern auch am Imbisswagen. Und vielleicht ist das gerade ihre größte Stärke.
Geschrieben von: Florian Jäger
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