Trotz Qualifikation keine Jobs: Deutschlands Arbeitsmarkt in der Krise

Weniger Stellen, mehr Arbeitslose
Die Zahl der offenen Stellen in Deutschland sinkt deutlich: Im Juni 2025 waren 17 Prozent weniger Jobs ausgeschrieben als im Vorjahr. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosigkeit um fast 190.000 Personen, und Experten erwarten, dass die Zahl der Arbeitslosen in diesem Sommer auf drei Millionen klettern könnte. Die wirtschaftliche Lage sorgt dafür, dass Unternehmen vorsichtiger bei Neueinstellungen sind.

Frust bei Jobsuchenden trotz guter Ausbildung
Viele junge Menschen mit abgeschlossener Ausbildung oder Studium finden derzeit kaum eine Anstellung. Tim, 27, berichtet von über 100 Bewerbungen ohne eine einzige Einladung zum Vorstellungsgespräch. Monja, ebenfalls 27 und mit Berufserfahrung, erlebt besonders bei großen Firmen häufige Absagen oder gar keine Rückmeldung auf ihre Bewerbungen. Für viele Betroffene ist die Bewerbungsphase derzeit eine belastende Geduldsprobe.

Industriekrise und Unsicherheit dämpfen Jobmarkt
Arbeitsmarktexperten sehen die Situation als Folge einer Industriekrise: Die Branche verliert jeden Monat tausende Jobs, und Stellenangebote sind auf einem historischen Tiefstand. Besonders betroffen sind Bereiche wie Marketing, Projektmanagement und IT, aber auch die traditionell starke Automobilindustrie meldet vermehrt Stellenabbau. Firmen halten wegen wirtschaftlicher Unsicherheiten und steigender Kosten die Personalkosten niedrig und stellen kaum neue Mitarbeiter ein.