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Der WDR steht erneut im Fokus der Kritik: Mit der Verabschiedung des Haushaltsplans für 2025 setzt der öffentlich-rechtliche Sender auf strikte Sparmaßnahmen und eine Umverteilung zugunsten digitaler Projekte. Während die Erträge im Betriebshaushalt bei 1,66 Milliarden Euro und die Aufwendungen bei 1,62 Milliarden Euro liegen, weist der Finanzplan sogar einen Überschuss von 177,1 Millionen Euro aus. Doch was bedeutet das für die Gebührenzahler und das lineare Angebot?
Der WDR folgt seiner Strategie, Mittel aus dem traditionellen Rundfunkbereich umzuschichten, um den digitalen Ausbau voranzutreiben. Das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts bis Ende 2028 dient als Begründung für den Sparkurs. Doch Kritiker fragen: Ist das noch im Sinne des öffentlich-rechtlichen Auftrags, oder läuft der WDR Gefahr, seine Kernaufgaben zu vernachlässigen?
Insbesondere die Umschichtung aus dem linearen Bereich könnte den Zuschauer vor den Fernsehern und Radios in die Röhre schauen lassen. Während digitale Formate weiter boomen, bleiben klassische Inhalte auf der Strecke – ein Schritt, der vor allem ältere Zielgruppen benachteiligen könnte.
Der Überschuss von 177,1 Millionen Euro, der der „Allgemeinen Ausgleichsrücklage“ zugeführt wird, wirft Fragen auf. Diese Rücklage soll mögliche Defizite in den Folgejahren ausgleichen. Doch warum diese Vorsorge, wenn der WDR bereits heute Erträge weit über den Aufwendungen erzielt? Kritische Stimmen sehen hierin eine fehlende Transparenz im Umgang mit den Gebühren der Bürger.
Während der WDR von einer langfristigen Finanzplanung für die Beitragsperiode 2025 bis 2028 spricht, bleibt offen, wie der Spagat zwischen Sparmaßnahmen und einem hochwertigen Programmangebot gelingen soll. Es entsteht der Eindruck, dass der Fokus zunehmend auf digitalen Content gelegt wird – ein Bereich, in dem private Anbieter den öffentlich-rechtlichen Anstalten ohnehin starke Konkurrenz machen.
Die Verabschiedung des Haushaltsplans wirft somit nicht nur finanzielle, sondern auch programmatische Fragen auf: Verliert der WDR durch seine Digitalisierungsstrategie das Vertrauen seines klassischen Publikums? Der Gebührenzahler bleibt einmal mehr der stille Zuschauer in einem Milliardenpoker um die Zukunft des Rundfunks.
Geschrieben von: HörfunkBund Redaktion
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