Streit um Parkgebühr in Lemgo: Dörentruperin erhält Mahnungen von Parkraumfirma nach verspätetem Brief

Eine 70-jährige Frau aus Dörentrup erhielt unerwartet eine Zahlungsaufforderung von 30 Euro, weil sie im Februar länger als die erlaubten 90 Minuten auf dem Parkplatz eines Netto-Markts in Lemgo stand. Der Brief erreichte sie jedoch laut LZ erst nach Ablauf der Zahlungsfrist, sodass sie weiterhin Mahnungen erhält. Beim nächsten Besuch fiel ihr auf, dass neue Schilder auf eine automatische Kennzeichenerfassung hinwiesen, die im Februar noch nicht vorhanden waren.

Die Frau und andere Betroffene empfinden das Vorgehen als kundenunfreundlich, da sie die automatische Überwachung kritisieren und sich über die unzureichend sichtbaren Schilder beschweren. Trotz mehrmaliger Mahnungen hat die Frau sich anwaltlich beraten lassen und entschieden, nicht zu zahlen, da die verspätete Zustellung der Post nicht ihr Fehler war.

Netto äußerte sich nicht den Medien zu den Details der Einführung der Kennzeichenerfassung, sondern erklärte lediglich, dass in stark frequentierten Lagen Maßnahmen zur Parkraumbewirtschaftung erforderlich seien. Die Verbraucherzentrale betont, dass Parkregeln klar sichtbar sein müssen, damit ein gültiger Vertrag zwischen Parker und Betreiber zustande kommt. Zudem dürfen Halterdaten gemäß Datenschutzverordnung nur unter bestimmten Bedingungen weitergegeben werden.

Das ist aber kein Einzelfall. Es gab in den letzten Monaten immer vermehrt Probleme mit den Parkraumüberwachungsunternehmen auf Supermarkt Parkplätzen. Auf ElectronicFlow Radio Anfrage hatte das Unternehmen behauptet, es gäbe keine Probleme. Sollte es zu Problemen kommen, dann wäre die Parkraumfirma immer bereit mit den Kunden eine Lösung zu finden, heißt es weiter.