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„Spielplatz? Nein, danke!“ – Politik ignoriert Anliegen der Anwohner am Spiegelberg

today5. Januar 2025 4 5

Hintergrund
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Es sollte ein Ort des Lachens, Spielens und der Gemeinschaft werden – doch die Anwohner des Spiegelbergs blicken nun auf eine harsche Abfuhr aus dem Rathaus. Mit 115 gesammelten Unterschriften forderten sie die Errichtung eines dringend benötigten Spielplatzes an der Ecke Kleiner Spiegelberg/Eichendorffstraße. Ihre Hoffnung? Vergebens. Politik und Verwaltung schmetterten den Wunsch entschieden ab.

Familien im Stich gelassen

Die Situation ist absurd: Eine geeignete Fläche existiert bereits und ist laut Bebauungsplan für genau diesen Zweck vorgesehen. Dennoch bleibt sie weiterhin brach. Die Argumente der Verwaltung wirken dabei wie Hohn: Der Bedarf sei nicht groß genug, heißt es. Lediglich 48 Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren lebten im Gebiet – ein Grund, der viele Anwohner auf die Palme bringt. „Offenbar reicht die Anzahl von Kindern nicht aus, um sie spielen zu lassen. Sollten wir die Geburtenrate ankurbeln, damit unsere Anliegen ernst genommen werden?“ fragt ein sichtlich verärgerter Vater, der anonym bleiben möchte.

Dabei hatten die Anwohner alles getan, um die Politik ins Boot zu holen: Gespräche mit Nachbarn, die Bereitschaft zur Mithilfe bei der Pflege des Spielplatzes und eine breite Zustimmung aus der Nachbarschaft. Sogar die kleinste Anlage für Kleinkinder, wie von der Verwaltung „vorstellbar“ angedeutet, könnte eine Verbesserung sein. Doch selbst diese Option bleibt in der Schwebe, solange die Politik lieber Zahlen wälzt, statt Taten folgen zu lassen.

Alte Spielplätze statt neuer Lösungen?

Die Verwaltung beruft sich auf die Spielplatzuntersuchung von 2023: Lemgo sei „ausreichend mit Spielanlagen bestückt“. Das mag für Statistiken gelten – doch nicht für die Lebensrealität der jungen Familien am Spiegelberg. Die nächstgelegenen Spielplätze an der Käthe-Kollwitz-Straße und Schillerstraße mögen „fußläufig“ erreichbar sein – doch wer mit kleinen Kindern unterwegs ist, weiß, wie wertvoll ein Spielplatz direkt in der Nachbarschaft wäre.

Frust statt Fortschritt

Für die Familien am Spiegelberg bleibt nur Frust. Während Politiker von „Aufwertung“ bestehender Spielplätze sprechen, fühlen sich die Anwohner im Stich gelassen. „Das ist doch keine Aufwertung, sondern eine klare Absage an unser Engagement und die Bedürfnisse unserer Kinder“, kritisiert eine junge Mutter.

Wie lange will die Stadt noch mit leeren Versprechen auf Zeit spielen? Der Spiegelberg ist nur ein Beispiel dafür, wie Bürgerinitiativen auf taube Ohren stoßen, wenn Zahlen und Statistiken wichtiger sind als Menschen und ihre Anliegen.

Die Anwohner sind sich einig: Die Verwaltung mag das Thema abgehakt haben – sie nicht. Die Forderung nach einem Spielplatz bleibt. Und eines ist sicher: Der nächste Wahlkampf wird kommen, und die Familien am Spiegelberg werden sich erinnern, wer sie im Regen stehen ließ.

Geschrieben von: HörfunkBund Redaktion

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