Regional

Lemgo: Vorwärts oder Rückschritt? Bürgermeister Baier will Innenstadt stärken – doch was ist mit den realen Problemen?

today22. Dezember 2024 5

Hintergrund
share close

Lemgo stolz auf seine Spitzenposition! Laut der IHK ist die Lemgoer Innenstadt der attraktivste Einzelhandelsstandort im Kreis Lippe. Doch anstatt sich zurückzulehnen und sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen, ruft Bürgermeister Markus Baier die Bürger dazu auf, sich in die „Beteiligungsphase“ des „ISEK“ (Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) einzubringen. Doch wie realistisch ist das, wenn die Innenstadt doch so „attraktiv“ ist? Warum diese ganzen Programme, wenn die Zahlen doch angeblich schon perfekt sind?

Gute Zahlen, schlechte Realität – Wer profitiert wirklich?
Laut Baier liegt die Kaufkraftbindungsquote von Lemgo bei stolzen 86%. Wow, was für eine Zahl! Aber schauen wir mal genauer hin: Das bedeutet, dass knapp 14% der Kaufkraft abfließt. Das ist immer noch ein riesiger Betrag, der in andere Städte verschwindet. Warum also die ständige Selbstbeweihräucherung, wenn die Realität doch ganz anders aussieht?

Die „Sogkraft“ der Innenstadt ist zwar da, aber was bringt das den echten Lemgoern? Vielleicht schön für die großen Ketten, aber wie sieht es mit den kleineren, lokalen Geschäften aus? Die „Sogkraft“ nach außen ist in vielen Bereichen deutlich spürbar.

Baier ruft zum Mitmachen auf – aber was wird wirklich umgesetzt?
Die Bürger sind gefragt, Vorschläge einzubringen – online und vor Ort im Innenstadt-Büro. Doch wie ernst nimmt die Stadt die Wünsche der Einwohner wirklich? Was passiert mit den vielen Ideen und Vorschlägen, die bereits gesammelt wurden? Sind diese nur ein Tropfen auf den heißen Stein, oder wird am Ende doch nur das umgesetzt, was für die großen Investoren und Förderprogramme am lukrativsten ist?

Der Werkraum Innenstadt ist nach wie vor geöffnet, aber wer geht dort hin, wenn die echten Probleme nicht angepackt werden? Wer will noch Ideen einbringen, wenn es scheint, als ob ohnehin nur die großen Projekte der Stadt – und nicht die echten Bedürfnisse der Bürger – berücksichtigt werden?

Hoffnung oder Marketing-Gag?
Bürgermeister Baier spricht von der Notwendigkeit, die Innenstadt weiter zu stärken und an die Wünsche der Menschen anzupassen. Aber die Frage bleibt: Wird diese „Beteiligung“ wirklich zu einer Veränderung führen? Oder handelt es sich hierbei nur um einen weiteren Marketing-Gag, um den Schein zu wahren, während sich die Innenstadt weiter in eine beliebige Einkaufszone verwandelt?

Die Zahlen mögen stimmen, aber die Realität ist weit weniger rosig. Wenn die Stadt wirklich etwas ändern will, muss sie anfangen, die wahren Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und nicht nur die „attractiveness“ für Käufer aus der Umgebung zu steigern. Es wird Zeit, dass sich etwas bewegt – und das nicht nur auf dem Papier.

Geschrieben von: HörfunkBund Redaktion

Rate it

Beitrags-Kommentare (0)

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet


0%