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Hille/Herford. Wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen Vergewaltigung hat die Polizei in den vergangenen zwei Wochen mehrere Häuser im Kreis Minden-Lübbecke durchsucht. Zwei männliche Beschuldigte befinden sich laut Staatsanwaltschaft Bielefeld in U-Haft. Bei den Heranwachsenden handelt es sich um irakische Staatsangehörige.
Die Tat soll sich bereits am Samstagmorgen, 24. August, in einem Auto ereignet haben, teilt Staatsanwalt Philipp Kalbertodt auf LZ-Anfrage mit. Das Fahrzeug habe auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants in Herford gestanden. LZ-Informationen zufolge soll sich der Vorfall in der Nähe der Großraumdisco „Go Parc“ abgespielt haben. Beim Opfer handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um eine Heranwachsende aus dem Münsterland.
Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft richtet sich das Ermittlungsverfahren derzeit gegen sieben Beschuldigte aus dem Kreis Minden-Lübbecke. Als tatverdächtig gelten sechs männliche Personen sowie eine weibliche Beschuldigte. LZ-Informationen zufolge durchsuchte die Polizei am Donnerstag, 5. September, mit mehreren Kräften ihre Wohnung in Oberlübbe. Die Staatsanwaltschaft macht keine genauen Altersangaben zu den Tatverdächtigen. „Bei den Beschuldigten handelt es sich um fünf Heranwachsende, einen Erwachsenen und einen Jugendlichen“, so Kalbertodt. Im Strafrecht werden junge Menschen zwischen 18 und 21 Jahren als Heranwachsende bezeichnet.
Neben den beiden irakischen Staatsangehörigen sind vier Beschuldigte deutsche Staatsangehörige, einer gilt als Deutsch-Syrer. „Inzwischen wurden mehrere Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt“, teilt der Staatsanwalt mit. Es seien Asservate und Spuren gesichert worden: „Diese werden derzeit ausgewertet.“ Weitere Auskünfte erteilt die Staatsanwaltschaft nicht.
Zuletzt hatte der Deutsche Bundestag Statistiken zu sogenannten Gruppenvergewaltigungen veröffentlicht. Demnach zählte die Bundesregierung im Jahr 2023 exakt 761 Fälle dieser Art, 2022 waren es laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 789 und 677 im Jahr 2021. Der Anteil der nicht-deutschen Tatverdächtigen lag 2023 bei 48 Prozent, 2022 bei 50 Prozent und 2021 bei 47 Prozent. Der Anteil der in Deutschland lebenden Menschen mit ausländischem Pass liegt bei etwa mehr als 15 Prozent.
Zuletzt sorgte ein Fall aus Iserlohn für Aufsehen. Dort sollen mehrere Männer einen 30-jährigen Iraner vergewaltigt haben. Vier Beschuldigte sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Ermittler schließen einen politischen Hintergrund nicht aus. Ausgangspunkt der Auseinandersetzung könnte dort ersten Ermittlungen zufolge ein Streit über die iranische Politik gewesen sein.
Geschrieben von: admin
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