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today21. Dezember 2024 5
Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg galt lange als Ort der Freude und Besinnlichkeit, doch die Todesfahrt eines Autos verwandelte ihn in ein Bild des Grauens. Obwohl viele Helfer äußerlich unverletzt blieben, zeigen ihre Aussagen, wie tief die seelischen Wunden sind, die dieser Anschlag hinterlassen hat.
Für viele Magdeburger schien Terror und Gewalt bisher weit entfernt. Daniel Schürmann von der Feuerwehr beschreibt die allgemeine Wahrnehmung vor dem Anschlag: „Bei uns passiert ja so was eigentlich nicht.“ Doch die Realität zeigte eine andere, schockierende Seite. Der Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt sei auch für erfahrene Retter eine immense Belastung: „Die Feuerwehr funktioniert, der Rettungsdienst arbeitet, aber für die Seele ist das eine ganz schöne Belastung – für die Kameraden und die Angehörigen.“
Auch Dorin Steffen, eine weitere Augenzeugin, erzählt, wie sicher sie sich bisher in ihrer Heimatstadt gefühlt hatte. „Man denkt immer, wenn man das damals in Berlin gesehen hat, dass uns das hier nicht passieren kann“, sagt sie. Doch die Todesfahrt änderte diese Einstellung abrupt. „Wir sind am Zittern, voller Mitgefühl“, erklärt Steffen.
Besucherin Nadine erlebte die Todesfahrt aus nächster Nähe. Sie hielt ihren Freund Marco im Arm, als das Auto auf die Menschenmenge zuraste. „Er wurde erfasst und von meiner Seite weggerissen. Es war furchtbar“, berichtet sie. Marco erlitt Verletzungen am Kopf und am Bein. Die Ungewissheit, in welches Krankenhaus er gebracht wurde, macht Nadine zusätzlich zu schaffen. „Es hat nicht mal jemand geschrien. Auch das Auto hat man nicht gehört“, schildert sie die schockierende Stille des Moments.
Ein Ehepaar, das Verletzten half, berichtet von schrecklichen Szenen. „Da kam irgendetwas durchgeschossen, die Leute sind zur Seite gefallen“, erinnert sich der Mann. Die Bilder, die er und seine Frau sahen, werden sie ihr Leben lang begleiten. „Ich hatte einen im Arm, der hatte einen offenen Bruch, Fuß zur Seite. Kopfwunden. Ein Kind musste reanimiert werden.“
Seine Frau ergänzt: „Ich habe einer Frau beigestanden, die nur fragte: ‚Was ist denn eigentlich passiert?‘“ Die Tränen stehen ihr in den Augen, als sie sagt: „Ich weiß nicht, in was für einer Welt wir hier leben, dass man solche friedlichen Anlässe nimmt, um so einen Terror zu verbreiten.“
Besonders erschütternd ist die Tatsache, dass viele Kinder auf dem Weihnachtsmarkt waren, darunter eine Schulklasse des Roland-Gymnasiums aus Burg. Laut der Magdeburger Volksstimme wurde eine Lehrerin von dem Auto erfasst, sie gehört jedoch nicht zu den Schwerverletzten.
Die Todesfahrt von Taleb A. (50) hat tiefe Spuren in der Stadt und bei ihren Bewohnern hinterlassen. Was einst als sicherer Rückzugsort galt, ist nun ein Symbol für Trauer und Entsetzen. Die Helfer und Augenzeugen, die vor Ort waren, tragen die seelischen Narben eines unfassbaren Ereignisses mit sich – und die Frage, wie sich solche Taten in Zukunft verhindern lassen.
Geschrieben von: HörfunkBund Redaktion
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