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Abzocke ohne Ende: Untergeschobene Verträge und dubiose Machenschaften treiben Verbraucher in die Enge

today30. Dezember 2024 7

Hintergrund
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Niedersachsen & NRW im Visier skrupelloser Geschäftspraktiken

Die Verbraucherzentrale schlägt Alarm: Untergeschobene Verträge und undurchsichtige Geschäftsmodelle haben im vergangenen Jahr tausende Menschen in Niedersachsen & Nordrhein-Westfalen zur Verzweiflung getrieben. Besonders dreist agierten Unternehmen wie die Primaholding GmbH und ihre Tochtergesellschaften Primastrom, Voxenergie und Nowenergie. „Bundesweit, auch in Niedersachsen, hatten wir zahlreiche Beschwerden zu diesen Firmen“, erklärt Petra Kristandt, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Dank außergerichtlicher Vergleiche mit der Primaholding GmbH können Betroffene nun ihre Verträge vorzeitig kündigen und Schadensersatz fordern. Doch der Kampf gegen solche Maschen ist längst nicht gewonnen. Auch in der Verlagsbranche wird kräftig abgezockt. Kunden berichten von angeblich abgeschlossenen Abos, die sie nie bestellt haben, und von Widerrufen, die systematisch abgelehnt werden.

Telekommunikation unter Verdacht: 1N Telecom und dubiose Anbieterwechsel

Noch gravierender scheinen die Vorwürfe gegen den Telekommunikationsanbieter 1N Telecom zu sein. Tausende Beschwerden häufen sich wegen fragwürdiger Anbieterwechsel, die oft ohne Wissen der Betroffenen erfolgten. Hier prüft die Verbraucherzentrale aktuell eine Sammelklage – ein Schritt, der dringend nötig ist, um den Betroffenen Gerechtigkeit zu verschaffen.

Online-Fallen und Insolvenzen belasten Verbraucher weiter

Doch nicht nur untergeschobene Verträge sorgen für Ärger. Fakeshops und betrügerische Onlineanbieter rauben Kunden das Geld und die Nerven. Trotz Hilfsmitteln wie dem Fakeshop-Finder bleibt die Unsicherheit groß. Hinzu kommen Probleme durch die Insolvenzen großer Marken wie FTI, Depot oder Tupperware. Ob ausstehende Zahlungen, nicht abgewickelte Retouren oder unerfüllte Garantiefälle – die Verbraucherzentrale sieht sich einem endlosen Strom von Beschwerden ausgesetzt.

Prognose: Ein Ende ist nicht in Sicht

Petra Kristandt erwartet für das kommende Jahr keine Entspannung. Untergeschobene Verträge, Online-Betrug und die steigenden Lebenshaltungskosten werden weiterhin die zentralen Themen bleiben. Die Botschaft ist klar: Verbraucher müssen wachsam bleiben und Unternehmen, die skrupellos handeln, müssen zur Rechenschaft gezogen werden.

Geschrieben von: HörfunkBund Redaktion

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