China zeigt massive Marinepräsenz: Über 100 Schiffe versetzen Taiwan und Japan in Alarmbereitschaft

China hat im November seine bislang umfangreichste Marineoperation in Ostasien durchgeführt und damit die regionale Sicherheitslage spürbar verschärft. Nach Informationen der Nachrichtenagentur „Reuters“ waren zeitweise mehr als 100 Schiffe der chinesischen Marine und Küstenwache unterwegs – verteilt über ein riesiges Einsatzgebiet vom Gelben Meer bis weit in den Pazifik. Diese Dimension übertrifft alle vergleichbaren Aktionen der vergangenen Jahre und sorgt insbesondere in Taiwan und Japan für wachsende Nervosität.

Die chinesischen Manöver fallen in eine politisch angespannte Phase. Zwischen China und Japan herrscht diplomische Eiszeit, nachdem die japanische Premierministerin Sanae Takaichi bekräftigt hatte, ein Angriff auf Taiwan könne eine militärische Antwort Japans nach sich ziehen. Taiwan hat seinerseits zusätzliche Verteidigungsausgaben in Höhe von 40 Milliarden Dollar beschlossen, um auf mögliche Aggressionen vorbereitet zu sein

Die chinesischen Schiffe operieren in einem Gebiet, das sich über das Gelbe Meer, das Ost- und Südchinesische Meer bis in den offenen Pazifik erstreckt. Frühere Großmanöver, die Taiwan bereits zu erhöhter Wachsamkeit zwangen, werden durch die aktuelle Operation deutlich übertroffen.

Die Aussagen der japanischen Regierungschefin über mögliche Reaktionen auf einen Angriff auf Taiwan haben die ohnehin fragile Beziehung zu Peking weiter belastet. Chinas Militäraktionen gelten politischen Beobachtern als Machtdemonstration – und als warnendes Signal an Tokio.

Taiwans Sicherheitsbehörden berichten von vier chinesischen Marineverbänden im westlichen Pazifik. Ein regionaler Sicherheitsbeamter bezeichnet die Operation gegenüber „Reuters“ als „beispiellos“. Einige chinesische Schiffe sollen sogar simulierte Angriffe und Blockadeübungen durchgeführt haben, um im Krisenfall mögliche Verstärkungen von außen zu verhindern.