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today4. Dezember 2025
Städte vorne, Landkreise hinten: Ein strukturelles Gefälle
In Ostwestfalen-Lippe zeigt sich bei der Ladeinfrastruktur für Elektroautos ein deutliches Ungleichgewicht: Während in größeren Städten wie Bielefeld, Paderborn oder Gütersloh ein vergleichsweise dichtes Netz öffentlicher Ladesäulen entstanden ist, sind viele ländliche Regionen noch deutlich unterversorgt, berichten Medien. Das bestätigen übereinstimmend mehrere Kommunen und Energieversorger aus OWL.
Wirtschaftlichkeit entscheidet über Standorte
Ein Hauptgrund für die ungleiche Verteilung ist die geringe Auslastung vieler Ladesäulen in dünner besiedelten Kommunen. Betreiber investieren bevorzugt dort, wo sich Ladesäulen rentieren also an Orten mit hoher Bevölkerungsdichte, viel Pendlerverkehr oder größeren Gewerbegebieten. In kleineren Gemeinden fehlt oft die Nachfrage, um wirtschaftlich tragfähige Standorte zu garantieren.
Kommunale Strategien unterschiedlich weit entwickelt
Hinzu kommt, dass die Kommunen in OWL unterschiedlich aktiv beim Thema Elektromobilität sind. Einige Städte verfolgen bereits konkrete Ausbaupläne und kooperieren eng mit Versorgern, während kleinere Orte häufig noch am Anfang stehen etwa weil Fördermittel fehlen oder Personal für Planung und Energiefragen knapp ist. Diese Unterschiede führen dazu, dass manche Gemeinden beim Ausbau schneller vorankommen als andere.
Kommentar
Die ungleiche Ladeinfrastruktur ist kein Zufall, sondern Ausdruck regionaler Unterschiede in Nachfrage, Wirtschaftlichkeit und kommunaler Planung. Doch wer die Verkehrswende will, darf nicht zulassen, dass ländliche Gebiete abgehängt werden. Gerade dort, wo die Menschen häufiger auf das Auto angewiesen sind, braucht es verlässliche Ladepunkte. Bund, Land und Betreiber sollten deshalb gemeinsam Strategien entwickeln, die den Ausbau im ländlichen Raum gezielt fördern sonst bleibt Elektromobilität ein Stadtprojekt.
Geschrieben von: Florian Jäger
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