Listeners:
Top listeners:
Lemgo Radio Der Sound für Lemgo
Eichsfeld Welle Regionalradio für den Landkreis Eichsfeld
Sound-Phoenix Regionalradio für Drebber
FLR1 Regionalradio für Witten
SchlagerMax 100% Schlager
Die Europäische Union hat sich auf einen weitreichenden Schritt in ihrer Energie- und Sicherheitspolitik geeinigt: Spätestens bis zum 1. November 2027 soll kein russisches Erdgas mehr über langfristige Verträge in die EU gelangen. Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund des anhaltenden Ukraine-Krieges von Vertretern der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments getroffen und soll die Abhängigkeit von russischen Energiequellen endgültig beenden.
Mit dem Beschluss will die EU nicht nur politischen Druck auf Moskau erhöhen, sondern auch die eigene Versorgungssicherheit langfristig stärken. Die Vereinbarung sieht zudem vor, dass der Import von russischem Flüssigerdgas (LNG) bereits ab Januar 2027 verboten wird – im Einklang mit dem geplanten 19. Sanktionspaket
Für bestimmte Binnenstaaten, die über keine alternativen Versorgungswege verfügen, gilt eine Übergangsfrist: Sie dürfen nach kurzfristigen Verträgen noch bis Ende Dezember 2027 Gas aus Russland beziehen. Eine ähnliche Übergangsregel soll auch für den Import von russischem Rohöl gelten. Die EU-Kommission wurde beauftragt, bis 2026 einen Plan für den Ausstieg Slowakiens und Ungarns zu erarbeiten – beides Länder, die weiterhin stark von russischen Energielieferungen abhängen und in der Vergangenheit wiederholt EU-Initiativen zugunsten der Ukraine blockiert hatten
Ein zentrales Ziel der Einigung ist es, rechtliche Stabilität zu schaffen. Während Sanktionen gegen Russland regelmäßig erneuert werden müssen und Einstimmigkeit erfordern, sollen die neuen Bestimmungen dauerhaft gelten. Eine Sicherheitsklausel soll jedoch gewährleisten, dass bei ernsthafter Gefährdung der Energieversorgung eines Mitgliedsstaats die EU-Kommission befristete Ausnahmen zulassen kan
Trotz des Krieges erwirtschaftet Russland durch Energieexporte in die EU hohe Gewinne. Im Jahr 2024 importierten EU-Staaten rund 52 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland – etwa ein Fünftel der insgesamt eingeführten Menge. Hinzu kamen 13 Millionen Tonnen Rohöl sowie über 2.800 Tonnen Uran in angereicherter Form oder als Kernbrennstoff. Mit dem neuen Importstopp will die EU Moskaus finanzielle Möglichkeiten für die Fortsetzung des Kriegs weiter einschränken.
Geschrieben von: Matthias Masnata
today3. Dezember 2025
Copyright 2025 by HörfunkBund e. V.
Beitrags-Kommentare (0)