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Vor 22 Jahren schwer verletzt – jetzt stoppt NRW die Zahlungen an Augustdorfer

today2. Dezember 2025

Hintergrund
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Vor mehr als zwei Jahrzehnten wurde Ali A. aus Augustdorf im Polizeigewahrsam schwer verletzt – ein Ereignis, das sein weiteres Leben grundlegend veränderte. Der heute 60-Jährige trägt noch immer die Spuren jener Nacht im Jahr 2003, als ihm in der Detmolder Kreispolizeibehörde ein defektes Kippfenster auf den Kopf stürzte. Obwohl das Land Nordrhein-Westfalen damals zu Schmerzensgeld und zur Übernahme der Folgeschäden verurteilt wurde, hat die Behörde nun die Zahlungen eingestellt. Für den Betroffenen beginnt damit ein neuer, belastender Behördenkampf.

Wenn Ali A. heute in den Spiegel schaut, sieht er nicht nur eine alte Verletzung – er sieht den Wendepunkt seines Lebens. Die tiefe Narbe, die Delle im Schädel und die chronischen Schmerzen erinnern an den Moment, in dem sich das aus der Halterung gelöste Fenster löste und ihn 2003 schwer traf. Seitdem kämpft der Mann aus Augustdorf mit den körperlichen wie seelischen Folgen.

Nach dem Unfall wurde das Land NRW im Rahmen eines Gerichtsverfahrens verpflichtet, Schmerzensgeld zu zahlen und die medizinische Versorgung dauerhaft zu übernehmen. Jahrelang wurden entsprechende Kosten – etwa für Behandlungen und Therapien – übernommen. Nun jedoch hat die zuständige Behörde die Zahlungen überraschend gestoppt. Eine Begründung dafür ist für Ali A. schwer nachvollziehbar.

Für den 60-Jährigen bedeutet dies, erneut in ein zermürbendes Verfahren einzutreten. Er fühlt sich allein gelassen und hofft auf eine Klärung, die ihm weiterhin Zugang zu notwendiger medizinischer Versorgung ermöglicht. Seine Geschichte wirft erneut Fragen zum Umgang mit behördlicher Verantwortung und den Rechten von Betroffenen auf.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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