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Ein igelfreundlicher Garten ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz dieser zunehmend bedrohten Wildtiere. Der Europäische Igel braucht naturnahe, strukturreiche Lebensräume, die ihm Nahrung, Schutz und geeignete Plätze für Schlaf und Überwinterung bieten. In vielen modernen Gärten findet er jedoch kaum noch Verstecke oder genügend Insekten. Wer Igel unterstützen möchte, sollte daher einige einfache Grundregeln beachten. Besonders hilfreich ist es, den Garten möglichst natürlich zu belassen. Laub- und Reisighaufen, Totholzecken, dichtes Buschwerk und Hecken bieten ideale Nist- und Rückzugsorte. Auch durchlässige Zäune mit kleinen Öffnungen helfen, damit Igel auf Nahrungssuche wandern können. Ganz wichtig ist der Verzicht auf chemische Mittel wie Schneckenkorn oder Insektengifte, da diese direkte oder indirekte Vergiftungen verursachen können.
Oft stellt sich die Frage, ob man Igel füttern darf. Grundsätzlich finden sie in naturnahen Gärten genug Nahrung und sind nicht auf regelmäßige Zufütterung angewiesen. In bestimmten Situationen kann eine Fütterung aber sinnvoll sein, etwa bei lang anhaltender Trockenheit, wenn Insekten tief im Boden verschwinden, im Herbst, wenn junge Igel noch zu leicht sind, oder im Frühjahr, wenn geschwächte Tiere aus dem Winterschlaf kommen. Als geeignetes Futter gilt hochwertiges Katzenfutter, sowohl nass als auch trocken. Auch ungewürztes Rührei oder Haferflocken werden gut angenommen. Das wichtigste Getränk ist immer frisches Wasser. Was Igel auf keinen Fall vertragen, ist Milch, denn sie führt zu schweren Durchfällen und kann tödlich enden. Auch Obst, Gemüse, Nüsse oder Rosinen sind ungeeignet. Wenn du fütterst, sollte das Futter unbedingt so angeboten werden, dass Katzen nicht herankommen, etwa in einem speziellen Igel-Futterhaus.
Manchmal trifft man auf Igel, die wirklich Hilfe benötigen. Nicht jeder Igel, der tagsüber unterwegs ist, ist automatisch in Not, aber bestimmte Anzeichen sind deutlich. Ein hilfsbedürftiger Igel wirkt apathisch, liegt offen herum, torkelt oder zeigt Atemgeräusche wie Husten oder Röcheln. Auch offensichtliche Verletzungen, ein sehr starker Parasitenbefall oder Untergewicht sind klare Hinweise. Besonders im Herbst gilt: Jungtiere sollten mindestens 600 bis 700 Gramm wiegen, damit sie sicher überwintern können. Ein zu leichter Igel braucht Unterstützung. Wer ein geschwächtes Tier findet, sollte es vorsichtig mit Handschuhen aufnehmen, in eine mit Zeitung oder Tüchern ausgelegte Box setzen und es durch eine Wärmflasche unter einem Handtuch langsam erwärmen. Wasser darf immer angeboten werden, etwas Katzenfutter schadet nicht. Danach sollte man unbedingt eine Igelstation oder einen Tierarzt kontaktieren, um fachkundige Hilfe zu bekommen. Selbstbehandlungen sind riskant und können mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen.
Die Überwinterung ist ein weiterer wichtiger Punkt. Viele Igel schaffen den Winter allein, wenn sie vorher genug Nahrung und einen geschützten Platz haben. Ein Tier gilt als winterfit, wenn es im Spätherbst mindestens 600 bis 700 Gramm als Jungtier oder über 800 Gramm als erwachsener Igel wiegt. Ist ein Tier deutlich leichter oder verletzt, kann eine Überwinterung in menschlicher Obhut notwendig sein. Diese sollte jedoch immer in Absprache mit Experten erfolgen, da Temperatur, Futtermenge und Gewichtskontrollen sehr wichtig sind. Eine ungeeignete Haltung kann lebensgefährlich sein.
Im Alltag begegnen Igel vielen Gefahren, die sich leicht vermeiden lassen. Mähroboter sollten niemals nachts laufen, da sie Igel schwer verletzen können. Gartenteiche profitieren von flachen Ausstiegen, damit Tiere nicht ertrinken. Offene Schächte sollten abgedeckt und Netze oder Plastikmüll aus dem Garten entfernt werden. Auch beim Umsetzen von Kompost oder dem Aufräumen von Laubhaufen ist Vorsicht geboten, denn dort verstecken sich oft Igel.
Ein bewusster Umgang mit dem eigenen Garten, etwas Aufmerksamkeit und die Bereitschaft zu helfen, wenn es wirklich nötig ist, können viel zum Schutz dieser liebenswerten Stachelträger beitragen. Wenn du möchtest, schreibe ich dir den Ratgeber auch als kurze Version, als Checkliste oder als Text für Kinder.
Geschrieben von: Matthias Masnata
today13. November 2025
today12. November 2025
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