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Studie zur Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde: Deutlich mehr Betroffene vermutet

today18. November 2025

Hintergrund
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Die evangelische Kirche in Bielefeld arbeitet weiter an der Aufklärung sexualisierter Gewalt innerhalb der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde. Bereits zum Start einer neuen wissenschaftlichen Studie gehen die Autorinnen und Autoren davon aus, dass die bekannten sieben Jugendlichen, über deren Fälle vor Gericht verhandelt wurde, nicht die einzigen Betroffenen sind. Vieles deute darauf hin, dass der tatsächliche Umfang deutlich größer sei.

Im Juni dieses Jahres hatte das Bielefelder Schöffengericht einen ehemaligen Diakon der Gemeinde zu einer Bewährungsstrafe von 23 Monaten verurteilt. Der heute 51-jährige Sozialpädagoge ließ über seinen Verteidiger einräumen, zwischen 2005 und 2011 einen damals minderjährigen Jungen mehrfach unsittlich berührt zu haben unter anderem bei Saunabesuchen oder in seiner Wohnung. Zudem fertigte er jugendpornografische Bilder von Jugendlichen an, die ihn besuchten. Das Gericht verpflichtete ihn zu einer Zahlung von 6000 Euro an ein Mädchenhaus sowie zu Schmerzensgeldleistungen an Betroffene.

Mit der nun gestarteten Studie will die Kirche das Ausmaß der Taten umfassend untersuchen, strukturelle Ursachen analysieren und Betroffenen eine Stimme geben. Ziel ist es, Verantwortung zu übernehmen und langfristig Schutzmechanismen zu stärken, um ähnliche Fälle künftig zu verhindern.

 

 

Geschrieben von: Matthias Masnata

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