Politik

Koalition erzielt Durchbruch beim neuen Wehrdienst – Start 2026 geplant

today13. November 2025

Hintergrund
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Nach dem gescheiterten ersten Anlauf im Oktober hat sich die Regierungskoalition nun auf ein neues Wehrdienstmodell verständigt. Bei einem Treffen der Fraktionsspitzen einigten sich SPD und Union am Mittwochabend auf zentrale Punkte des Konzepts. Am heutigen Donnerstag sollen die Fraktionen in Sondersitzungen über das Modell beraten und es offiziell billigen. Ein Bundestagsbeschluss wird im Dezember erwartet.

Bereits im Vorfeld hatten Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), SPD-Fraktionschef Matthias Miersch und Unions-Fraktionschef Jens Spahn Eckpunkte abgestimmt. Demnach sollen ab Anfang 2026 alle 18-jährigen Männer und Frauen einen Fragebogen erhalten, um ihre Wehrfähigkeit zu erfassen. Männer sind zur Beantwortung verpflichtet, Frauen können freiwillig teilnehmen. Der Fragebogen gilt als Teil der neuen Musterung.

Im ersten Jahr sollen rund 20.000 Freiwillige gewonnen werden. Ab Mitte 2027 ist eine vollständige Musterung eines kompletten Jahrgangs mit etwa 300.000 Männern geplant. Ein ursprünglich erwogenes Losverfahren entfällt.

Eine verpflichtende Einberufung bleibt jedoch möglich: Sollte es an Freiwilligen mangeln, könnte die Regierung eine Wehrpflicht aktivieren. Dazu wäre ein weiteres Gesetz erforderlich, das ein faires Auswahlverfahren regelt. Zuvor müssten sowohl ein Mangel festgestellt als auch der Bundestag zustimmen eine Hürde, auf die insbesondere die SPD großen Wert legt.

Geschrieben von: Matthias Masnata

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