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today7. November 2025
Die Zeiten, in denen Politessen mühsam durch Straßenschluchten streiften, um Parksünder zu erwischen, könnten bald Geschichte sein, berichten Medien. Baden-Württemberg wagt den nächsten Schritt in die digitale Verkehrsüberwachung mit sogenannten Scan-Autos, die innerhalb weniger Stunden ganze Stadtviertel kontrollieren können.
Seit März 2025 ist der Einsatz dieser Hightech-Fahrzeuge im „Ländle“ offiziell erlaubt. Mit Kameras, Sensoren und KI-Technik ausgestattet, scannen sie Kennzeichen, prüfen digitale Parkberechtigungen und erkennen Verstöße vollautomatisch.
In Stuttgart-Hohenheim läuft bereits ein Pilotprojekt: Ein Scan-Auto patrouilliert täglich über den Campus und überprüft sechs Parkzonen auf Falschparker oder fehlende Tickets. Auch Heidelberg testet die Technologie in zwei Stadtteilen. Die Technik entfaltet ihre volle Wirkung dort, wo Parkberechtigungen bereits digital hinterlegt sind etwa bei Anwohnerausweisen oder Parkautomaten mit Online-Anbindung.
Die Bilanz ist beeindruckend: Während ein menschlicher Kontrolleur rund 50 Fahrzeuge pro Stunde schafft, überprüft ein Scan-Auto laut Verkehrsministerium bis zu 1.000 Autos eine Effizienzsteigerung um das Zwanzigfache. Ziel der neuen Überwachung ist nicht nur mehr Ordnung, sondern auch Sicherheit: Zuparken von Feuerwehrzufahrten, Radwegen oder Gehsteigen soll so deutlich reduziert werden.
Doch die neue Technik ruft auch Kritiker auf den Plan. Datenschützer warnen vor einer Grauzone, denn die Fahrzeuge erfassen sensible Daten wie Kennzeichen, Standort und Zeitstempel. Zwar werden Informationen korrekt geparkter Autos sofort gelöscht, doch die Rechtslage bleibt komplex. Der ADAC mahnt zudem, Kontrolle allein löse nicht das Grundproblem den Mangel an Parkraum.
Trotz offener Fragen schreitet die Digitalisierung voran: Mannheim startet in Kürze einen vierwöchigen Testlauf, weitere Städte wie Freiburg und Waldshut-Tiengen wollen 2026 folgen.
Die „digitale Jagd auf Parksünder“ hat damit offiziell begonnen und sie könnte das Stadtbild in Deutschland nachhaltig verändern.
Geschrieben von: Florian Jäger
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