Scarlett S. vermisst: Smoothie-Kampagne soll helfen

Ein ungewöhnlicher Ansatz soll helfen, die vermissten Scarlett S. aus Bad Lippspringe und Hilal E. aus Hamburg zu finden. Der Smoothie-Hersteller True Fruits hat gemeinsam mit den betroffenen Familien eine Kampagne ins Leben gerufen, um auf die beiden Frauen aufmerksam zu machen. Auf den Flaschen von den Smoothies ist nun die Vermisstenanzeige von Scarlett S., die vor fünf Jahren im Schwarzwald verschwand, sowie das Bild von Hilal Ercan, die seit 1999 aus Hamburg vermisst wird, abgedruckt.

Die Flaschen mit den Fotos sind in insgesamt 30.000 Supermärkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu finden. „Wenn die Menschen in den Supermarkt gehen, fällt ihnen die Flasche unweigerlich ins Auge. Dadurch hoffen wir, dass wir endlich Hinweise auf den Verbleib von Scarlett und Hilal erhalten“, erklärt Ralf S., der Vater von Scarlett, gegenüber der Presse. Die Aktion läuft vier Wochen und soll Aufmerksamkeit für die Fälle der beiden Frauen erzeugen.

Scarlett S. verschwand im September 2020 auf einer Wanderung im Schwarzwald, als sie die sechste Etappe des Schluchtensteigs alleine wanderte. Ihre Familie gibt die Suche nach ihr trotz der langen Zeit nicht auf.

Die Werbung auf den Smoothie-Flaschen wird auch von einer großzügigen Belohnung begleitet. Für hilfreiche Informationen, die zum Auffinden von Scarlett S. und Hilal Ercan führen, sind jeweils 100.000 Euro ausgesetzt. In München und Hamburg hängen zudem große Plakate mit den Bildern der Vermissten.

Erfolgsgeschichte und Kritik an True Fruits
Dies ist nicht die erste Vermisstenkampagne, die True Fruits unterstützt. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen ähnliche Anzeigen für die vermissten Inga und Lars gestartet. Auch wenn es bisher keine endgültige Aufklärung der Fälle gab, hatte die Kampagne zu zahlreichen Hinweisen geführt und den betroffenen Familien sehr geholfen.

True Fruits ist bekannt für seine unkonventionellen Marketingaktionen. Das Unternehmen hat sich nicht nur durch diese Hilfe einen Namen gemacht, sondern auch durch seine provokanten Werbekampagnen, die in der Vergangenheit teils für Kontroversen sorgten.

Die aktuelle Kampagne erinnert an eine ähnliche Initiative aus den USA in den 1980er Jahren, bei der Fotos vermisster Kinder auf Milchkartons abgedruckt wurden, um die Suche zu erleichtern.