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Über 100 Behandlungsfehler in Westfalen-Lippe Medizinischer Dienst zieht Bilanz

today31. Oktober 2025

Hintergrund
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Hunderte Verdachtsfälle überprüft

In Westfalen-Lippe sind im vergangenen Jahr mehr als 100 medizinische Behandlungsfehler bestätigt worden. Der Medizinische Dienst Westfalen-Lippe (MD) prüfte nach eigenen Angaben insgesamt rund 730 Vorwürfe, die Patientinnen und Patienten gemeldet hatten, berichten Medien. Damit blieb die Zahl der gemeldeten Fälle etwa auf dem Niveau der Vorjahre.

Chirurgie und Orthopädie besonders betroffen

In knapp 80 Fällen wurde durch den Fehler auch tatsächlich ein Gesundheitsschaden verursacht. Besonders häufig betrafen die Vorwürfe operative Eingriffe in den Bereichen Chirurgie und Orthopädie etwa fehlerhafte Operationen oder unzureichende Nachsorge. Der MD betont, dass jeder Einzelfall sorgfältig geprüft werde und sowohl medizinische Unterlagen als auch ärztliche Gutachten einbezogen würden.

Behandlungsfehler bleiben Einzelfälle

Trotz der Zahlen mahnt der Medizinische Dienst zur Verhältnismäßigkeit. Angesichts von 20 Millionen stationär behandelten Menschen jährlich in Deutschland und einer noch weitaus höheren Zahl an ambulanten Behandlungen seien bestätigte Fehler statistisch selten. Dennoch wolle man die Patientensicherheit weiter verbessern und aufklärende Gespräche fördern.

Kommentar:

Auch wenn Behandlungsfehler selten sind, bleibt jeder einzelne Fall einer zu viel. Offenheit im Umgang mit Fehlern ist entscheidend sowohl für die Aufarbeitung als auch für das Vertrauen der Patientinnen und Patienten. Medizinische Qualität misst sich nicht nur an Erfolgen, sondern auch an der Bereitschaft, aus Irrtümern zu lernen.

Geschrieben von: Florian Jäger

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