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Laut einem aktuellen Bericht ist im vergangenen Jahr weltweit Wald auf einer Fläche von rund 8,3 Millionen Hektar verloren gegangen – das entspricht etwa der Hälfte der Fläche Englands, berichten Medien. Damit stieg die zerstörte Fläche im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Millionen Hektar. 2022 waren noch 6,6 Millionen Hektar betroffen, zeigt der Waldzustandsbericht, den Forschungsorganisationen und Verbände veröffentlichten.
Trotz internationaler Verpflichtungen, unter anderem auf der UN-Klimakonferenz 2021 in Glasgow, die globale Waldzerstörung bis 2030 zu stoppen, gehen die Schäden weiter. Geplant ist eigentlich die Wiederherstellung von 350 Millionen Hektar geschädigter Landschaften und Wälder.
Tropenwälder besonders bedroht
Besonders kritisch sehen die Expertinnen und Experten die Tropenwälder. Ursachen sind unter anderem Agrarnutzung, Straßenbau und Brennholzsammlung. Selbst abgelegene, zuvor unberührte Wälder wurden stark beschädigt. In Lateinamerika, Asien, Afrika und Ozeanien östlich von Australien vernichteten Brände 6,73 Millionen Hektar. Viele der Brände seien absichtlich gelegt worden. Allein die Brände im Amazonasgebiet verursachten 791 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen – siebenmal so viel wie der Durchschnitt der beiden Vorjahre und mehr als ein Industrieland wie Deutschland in einem Jahr ausstößt.
Kluft zwischen Versprechen und Realität
«Die Kluft zwischen Verpflichtungen und Realität wird jedes Jahr größer, mit verheerenden Auswirkungen auf Menschen, Klima und Wirtschaft», sagte Erin Matson von der Beratungsfirma Climate Focus. Biodiversitätsexperte Ivan Palmegiani warnte: «Die Waldschädigung bringt die Wälder näher an einen gefährlichen Kipppunkt.»
Wiederaufforstung hinkt hinterher
Wiederaufforstungsmaßnahmen laufen auf 10,6 Millionen Hektar abgeholzter und geschädigter Wälder, das entspricht nur 5,4 Prozent der Fläche, die wieder aufgeforstet werden könnte. Zwei Drittel dieser Fläche liegen in den Tropen. Experten kritisieren, dass schnelle Profite aus der Waldzerstörung die Schutzbemühungen untergraben.
Positive Ansätze
Es gibt jedoch auch Fortschritte: Brasilien plant, nur noch Rindfleisch in die EU zu liefern, für das kein Wald zerstört wurde, unterstützt durch Rückverfolgbarkeitssysteme und Lieferkettengesetze. In der Republik Kongo wurden erste nationale Landnutzungsgesetze verabschiedet, und die Staatengemeinschaft verstärkt die Finanzierung von Waldschutzmaßnahmen.
Geschrieben von: Florian Jäger
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