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Westumgehung Lemgo vor dem Aus? Infrastrukturprojekt droht auf Eis zu liegen

today3. Oktober 2025

Hintergrund
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30 Jahre Planung in Gefahr – Bundesliste bringt Verkehrsprojekte ins Wanken

Seit Jahrzehnten wird der Ausbau der Westumgehung in Lemgo vorbereitet – nun steht das Projekt plötzlich wieder auf der Kippe. Grund dafür ist eine Streichliste des Bundes, die mehrere geplante Straßenbauprojekte in Lippe betreffen könnte, darunter auch die B238 (Ortsumgehung Lemgo) und die B239 zwischen Lage und Schötmar. Der Hintergrund: Die Mittel aus dem 500-Milliarden-Sondervermögen des Bundes dürfen ausschließlich für Sanierungen, nicht jedoch für Neubauten verwendet werden. Der stark gekürzte Haushalt des Verkehrsministeriums verschärft die Lage zusätzlich.IHK Lippe spricht von „Etikettenschwindel“ – Vertrauen in Politik schwindet

Die Kritik aus der regionalen Wirtschaft ist deutlich: Die IHK Lippe fühlt sich von der Politik hintergangen. Jahrzehntelanges Warten auf entscheidende Infrastrukturmaßnahmen drohe nun kurz vor dem Ziel zu scheitern. Andreas Henkel, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK, warnt vor einem massiven Vertrauensverlust in die Politik. Wenn selbst fast fertig geplante Projekte gestoppt würden, sei das nicht mehr vermittelbar – insbesondere für den mittelständisch geprägten ländlichen Raum, der dringend auf funktionierende Verkehrswege angewiesen ist.


Stadt Lemgo kämpft weiter – Vieregge fordert Kurswechsel in Berlin

Auch aus der lokalen Politik kommt Widerstand: Bürgermeister Markus Baier und der Stadtrat wollen sich von den Sparplänen nicht entmutigen lassen und setzen auf politischen Einfluss, um das Projekt voranzubringen. Die Stadt hofft weiterhin auf die Planfeststellung noch in diesem Jahr – die Entscheidung liegt bei der Bezirksregierung. Unterstützung bekommt Lemgo auch von der lippischen Bundestagsabgeordneten Kerstin Vieregge (CDU), die scharfe Kritik an der Mittelverteilung durch Finanzminister Klingbeil übt und „dringend Korrekturen“ fordert. Vieregge mahnt: „Die Menschen erwarten Taten – nicht nur Ankündigungen.“

Geschrieben von: Matthias Masnata

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